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Gen-Mais: Aktion fordert von der Bundeslandwirtschaftsministerin ein Anbauverbot noch vor der Aussaat

Archivmeldung vom 19.03.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.03.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Mit einer großen, im Sekundentakt rückwärts laufenden Digitaluhr forderte das Online-Netzwerk Campact heute in Berlin Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner auf, den Anbau des Gen-Mais MON810 noch vor der Aussaat ab Mitte April in Deutschland zu verbieten.

Der Ministerin wurde ein großes Verbotsschild überreicht. Die Aktion ist Auftakt einer bundesweiten Tour, die der Ministerin überall dort, wo sie in den nächsten Wochen öffentlich auftritt, zeigen will, wie viel Zeit ihr bis zur Aussaat verbleibt. Sie wird von einem breiten Bündnis aus Bio-, Umwelt- und Imkerverbänden mitgetragen.

Derzeit prüft Ministerin Aigner ein Verbot von Gen-Mais. Erst Anfang März hat die Bundesregierung selbst in der EU mit dafür gesorgt, dass die Verbote von Gen-Mais in Österreich und Ungarn nicht gekippt wurden. "Nachdem Brüssel einem Verbot keine Steine mehr in den Weg legt, hat Frau Aigner keine Ausrede mehr: Sie muss den Anbau von Gen-Mais bei uns verbieten, bevor die Risiko-Saat ab Mitte April in die Erde gebracht wird", so Stefanie Hundsdorfer von Campact. "Die Landwirtschaftsministerin muss nun ihr gesamtes politisches Gewicht in die Waagschale werfen und das Verbot auch gegen den Widerstand aus dem Bundesforschungsministerium und Kanzleramt durchsetzen."

"Der Gen-Mais MON810 wurde vor über zehn Jahren nach einem EU-Verfahren zugelassen, das bei jedem Sicherheitscheck haushoch durchfallen würde", erläutert Hundsdorfer. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigten, dass sich die Pollen des Gen-Mais über weite Entfernungen verbreiten und so die gentechnikfreie Landwirtschaft und Imkerei gefährdeten. "Der Löwenanteil der Gen-Saat wird verfüttert und landet als Fleisch, Käse und Eier auf unseren Tellern. Dabei weisen neue Fütterungsstudien darauf hin, dass der Verzehr von MON810 das Immunsystem von Mäusen schädigt."

Die Organisationen fordern die Ministerin auf, den Gen-Mais MON810 nicht erst nach der Aussaat zu untersagen. "Ein Verbot nur zum Schein werden die Wähler Frau Aigner nicht durchgehen lassen. Das würde ihr bei den anstehenden Europa- und Bundestagswahlen auf die Füße fallen."

Der Gen-Mais MON810 ist die einzige Gentechnik-Pflanze, die in Europa kommerziell angebaut werden darf. Dieses Jahr soll er hierzulande auf rund 3.600 Hektar ausgesät werden. Nach Art. 23 der europäischen Freisetzungsrichtlinie können EU-Staaten im Falle neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse über Risiken einer Gentechnik-Pflanze für die Umwelt und die menschliche Gesundheit den Anbau auf ihrem Gebiet verbieten. Seit der europäischen Zulassung von MON810 im Jahr 1998 haben zahlreiche wissenschaftliche Gutachten auf die Risiken des Gen-Mais hingewiesen. In Frankreich, Österreich, Ungarn, Griechenland und Polen bestehen bereits MON810-Verbote. 

Quelle: Online-Netzwerk Campact

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