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Greenpeace warnt mit Amazonas-Riesen vor Urwaldvernichtung

Archivmeldung vom 14.04.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.04.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Mit einem zwölf Meter langen und durch illegale Brandrodung rußgeschwärzten Stamm eines Urwaldriesen demonstriert Greenpeace heute vor der brasilianischen Botschaft gegen die Vernichtung des Amazonas-Regenwaldes.

In den Stamm sind neun Videobildschirme eingebaut, die Filme über das Amazonasgebiet zeigen. Der auf einem Tieflader befestigte Baum startet heute zu einer Informationstour, die im Mai beim UN-Urwaldgipfel (Convention on Biological Diversity, CBD) in Bonn enden wird. Auf der wichtigsten Arten- und Naturschutzkonferenz der Welt werden 189 Staaten über den Urwald- und Meeresschutz sowie dessen Finanzierung verhandeln.

"Dieser Baum steht für unzählige andere, die täglich im Amazonas gefällt und abgebrannt werden", sagt Andre Muggiati, Urwaldexperte von Greenpeace Brasilien. "Die brasilianische Regierung muss gegen das Verschwinden weiterer Tier- und Pflanzenarten vorgehen und eine Beschleunigung des Klimawandels durch die Urwaldzerstörung zu verhindern. Urwaldschutz ist auch Klimaschutz." Greenpeace übergibt einem Vertreter der Botschaft einen aktuellen Report über die Situation des brasilianischen Urwalds. Schafft es die Regierung nicht, bis spätestens 2015 die Entwaldung zu stoppen, drohen weite Teile des Amazonas zu versteppen.

Der Tauari-Baum, dessen Stamm heute in Berlin präsentiert wird, war ursprünglich rund 30 Meter hoch. Die Art kommt nur im Amazonas vor. Im Oktober 2007 bargen Greenpeace-Aktivisten die Reste des illegal gefällten Baumes in der Region Labrea im Staat Amazonas. Wo der Baum früher stand, wird heute Landwirtschaft betrieben. Über mehrere Monate hat die  Umweltschutzorganisation das zehn Tonnen schwere Stück eines Tauari-Baumes als Mahnmal gegen die Urwaldzerstörung 6000 km durch Brasilien transportiert und unter anderem in Rio, Sao Paulo und vor dem Sitz des Präsidenten in Brasilia präsentiert.

Die brasilianische Botschaft ist erstes Ziel der Urwald-Informationstour von Greenpeace. Das südamerikanische Land wird im Mai den Vorsitz der wichtigsten Arten- und Naturschutzkonferenz Convention on Biological Diversity (CBD) an Deutschland übergeben. Beide Länder sind Schlüsselländer für die Konferenz. "Brasilien muss Maßnahmen für den Schutz des Amazonas ergreifen. Zugleich muss sich Angela Merkel für eine internationale Finanzierung von Urwaldschutz einsetzen und jährlich zwei Milliarden Euro zur Verfügung stellen", so Corinna Hölzel, Urwaldexpertin von Greenpeace Deutschland. Greenpeace fordert die deutsche Regierung zudem auf, sich für ein europäisches Urwaldschutzgesetz einzusetzen, das den Handel mit illegal geerntetem Holz verbietet.

Der Amazonas ist mit sieben Millionen Quadratkilometern Fläche der größte Urwald der Erde. Jede Minute fallen dort zurzeit rund fünf Hektar Urwald den Kettensägen und dem Feuer zum Opfer. Jeder Hektar verbrannter Wald setzt zwischen 500 und 1100 Tonnen des klimaschädlichen CO2 in die Atmosphäre frei. Weltweit verursacht die Zerstörung von Wäldern bereits 20 Prozent aller Treibhausgase.

Quelle: Greenpeace e.V.

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