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Mehrwegquote von Getränkeverpackungen sinkt dramatisch

Archivmeldung vom 22.06.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.06.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: knipseline / pixelio.de
Bild: knipseline / pixelio.de

"Der Marktanteil umweltfreundlicher Getränkeverpackungen geht dramatisch zurück. Statt der gesetzlich vorgeschriebenen Quote von 80 Prozent werden jetzt nur noch 50 Prozent erreicht. Die Politik muss unbedingt gegensteuern", forderte Hartmut Vogtmann, Vizepräsident des Deutschen Naturschutzrings (DNR), auf einer Pressekonferenz am Mittwoch beim NABU-Bundesverband in Berlin.

Die Mehrwegquote sinkt und sinkt, das bestätigen die am Mittwoch veröffentlichten Zahlen des Umweltbundesamtes. Demnach ist der Anteil ökologischer Getränkeverpackungen um fast 20 Prozent gegenüber 2004 eingebrochen. Für die Umwelt sind die Folgen dramatisch.

"Die Verbraucher irritiert das undurchsichtige Pfandsystem, aber es fehlt am politischen Willen, daran etwas zu ändern und das Mehrwegsystem zu retten", kritisierte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Der NABU schlägt eine auf Umweltkriterien basierende Steuer für Getränkeverpackungen vor, die echte Mehrwegflaschen und ökologisch vorteilhafte Einwegverpackungen bevorzugt. "Die ökologisch sinnvollen Alternativen müssen einen eindeutigen Steuervorteil genießen gegenüber Plastikflaschen, für die man zwar Pfand bezahlt, die dann aber trotzdem einfach in den Müll wandern, oder bestenfalls recycelt werden."

Gudrun Pinn, Abfallexpertin des Bundesverbandes für Umweltberatung kritisierte die mangelnde Kennzeichnung: "Verbraucher kennen den Unterschied zwischen Pfand-Einweg und Mehrwegflaschen nicht mehr. Sie verbinden Pfand automatisch mit umweltfreundlich. Wir brauchen eine eindeutige und gut sichtbare Kennzeichnung."

Tatsächlich ist eine Pfandflasche nicht automatisch umweltfreundlich. Meist bedeutet das Einweg-Pfand nur, dass die Flasche recycelt werden kann. Echter Mehrweg ist dagegen echter Mehrwert für die Umwelt und den Ressourcenschutz: Eine Mehrwegflasche aus Glas wird bis zu 50 Mal befüllt. Den Effekt zeigt ein anschauliches Beispiel: Pro Kopf trinken die Deutschen 133 Liter Mineralwasser im Jahr. Das entspricht fünf 0,7-Liter-Mehrwegflaschen - dagegen stapelt sich die gleiche Menge Mineralwasser in Einwegflaschen zu einem Plastikmüllberg aus 89 Flaschen á 1,5 Liter.

Mehrwegsysteme haben neben den ökologischen auch volkswirtschaftliche Vorteile, betonte Dr. Hartmut Hoffmann, BUND-Abfallexperte: "Mehrweg stärkt die regionale Wirtschaft. Getränke von regionalen Abfüllern werden überwiegend in Mehrwegflaschen vertrieben, deshalb fördern Mehrwegsysteme regionale Wirtschaftskreisläufe und sichern Arbeitsplätze."

Quelle: NABU

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