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Ein Specht zu Ehren Mandelas - Neue Art eines fossilen Spechts in Südafrika entdeckt

Archivmeldung vom 18.07.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.07.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Die untersuchten Knochen  der neuen Spechtart Australopicus nelsonmandelai verraten auch einiges über die  früheren Umweltbedingungen in Afrika.
Quelle: © Senckenberg (idw)
Die untersuchten Knochen der neuen Spechtart Australopicus nelsonmandelai verraten auch einiges über die früheren Umweltbedingungen in Afrika. Quelle: © Senckenberg (idw)

Pünktlich zum heutigen Geburtstag von Nelson Mandela haben Wissenschaftler des Senckenberg Forschungsinstituts Frankfurt und der Universität Lyon eine neu entdeckte fossile Spechtart nach dem ehemaligen Präsidenten Südafrikas benannt. Der Specht Australopicus nelsonmandelai ist der älteste Fund eines Spechts in Afrika.

Heutige Spechte sind typische Baumbewohner
Quelle: © Senckenberg (idw)
Heutige Spechte sind typische Baumbewohner Quelle: © Senckenberg (idw)

Tock, tock, tock – der charakteristische Trommelwirbel gegen Baumstämme verrät meist die Anwesenheit eines Spechts. Die etwa 200 Arten der gefiederten Baumeister sind weltweit beinahe in allen Wäldern vertreten.

In Südafrika haben Wissenschaftler des Senckenberg Forschungsinstituts in Frankfurt und des Institut de Génomique Fonctionnelle de Lyon eine bisher unbekannte fossile Spechtart beschrieben. Sie erbringen damit den erdgeschichtlich frühesten Nachweis eines Spechts auf dem afrikanischen Kontinent.

„Wir haben die neue Art nach Nelson Mandela benannt – sozusagen ein wissenschaftliches Geschenk zum 94. Geburtstag“, sagt Albrecht Manegold aus der Sektion Ornithologie am Senckenberg Forschungsinstitut in Frankfurt.

Die untersuchten Knochen stammen aus dem frühen Pliozän Südafrikas, der Fossilienfundstelle „Langebaanweg“, und sind über 5 Millionen Jahre alt. Die Fundstelle ist für ihre zahlreichen, gut erhaltenen Vogelfossilien bekannt – über 60 verschiedene Vogelarten wurden hier bisher gefunden.

„Vögel eignen sich besonders gut für die Rekonstruktion von Umweltverhältnissen vergangener Zeiten“, erläutert Manegold. Heute sind Spechte zwar fast weltweit verbreitet, doch nur wenige Arten leben in baumfreien Regionen. Ihr Vorkommen lässt somit auch auf Baumbestände vor Millionen von Jahren schließen. „Die Anwesenheit von Spechten in der untersuchten Region zeigt uns, dass es dort zur Zeit des frühen Pliozäns Wälder gegeben haben muss“, so der Frankfurter Vogelexperte.

Und noch eine weitere Überraschung hielten die Knochen bereit, die im Iziko South African Museum in Kapstadt aufbewahrt werden: Bisher war man davon ausgegangen, dass Afrika im Miozän von drei verschiedenen Spechtlinien besiedelt wurde, von denen alle heute in Afrika südlich der Sahara vorkommenden Spechte abstammen. Die neu beschriebene Art unterscheidet sich aber deutlich von diesen Linien.

„Knochenmerkmale zeigen, dass der fossile Specht näher mit Schwarzspechten und der Spechtgattung Celeus verwandt ist“, erläutert Manegold. „Diese Gattungen gibt es aber nur in Eurasien beziehungsweise in Mittel- und Südamerika.“ Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass Australopicus nelsonmandelai aus Eurasien stammt und auf dem afrikanischen Kontinent isoliert wurde, als sich im Zuge von Klimaveränderungen vormals bewaldete Gebiete in Savannen- und Graslandschaften verwandelten.

Quelle: Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseen (idw)

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