BUND-Chef Weiger fordert Verbot von Kohlekraftwerk-Neubauten
Archivmeldung vom 04.04.2014
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Freigeschaltet durch Doris OppertshäuserDer Vorsitzende des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Hubert Weiger, sieht bei der Umsetzung der Energiewende in Deutschland noch erheblichen Nachholbedarf - dazu zählt für ihn auch ein gesetzliches Verbot von Kohlekraftwerk-Neubauten. "Wir brauchen einen wirksamen nationalen Aktionsplan Energieeffizienz, ein ambitioniertes Klimaschutzprogramm inklusive Neubauverbot von Kohlekraftwerken, die bessere Förderung von Kraft-Wärme-Kopplung-Anlagen und ein Erneuerbare-Energien-Gesetz, das den dynamischen Ausbau regenerativer Energien absichert", sagte Weiger "Handelsblatt-Online".
Weiger weiter: "Wenn die energieintensive Industrie nicht länger das Privileg habe, sich aus der Finanzierung der Energiewende zu verabschieden, werde das Ganze auch bezahlbar sein". Weiger teilt in diesem Zusammenhang die Ergebnisse einer Studie des "Handelsblatt" Research Institute zur Energiewende. Dass Deutschland in der Energie- und Klimapolitik in den vergangenen fünf Jahren zum Schlusslicht geworden sein soll, wie aus der Untersuchung hervorgehe, sei tendenziell nicht ganz falsch, sagte Weiger.
Neben dem "erfolgreichen" Ausbau erneuerbarer Energien mit 25 Prozent Stromanteil sei Deutschland jedoch weltweit führend. "Jetzt kommt es darauf an, dass bei der Energiewende nicht auf die Bremse gegangen und der EU-Emissionshandel flottgemacht wird", sagte Weiger weiter. "Sonst ist nicht nur unsere Vorbildfunktion dahin." Noch immer gebe es keine gesetzliche Festschreibung der Energiesparziele, keine ausreichende Finanzierung von Energiespar-Programmen und keine ambitionierte Umsetzung der europäischen Energieeffizienzrichtlinie, kritisierte der BUND-Chef und fügte hinzu: "An all diesen Stellen gibt es Nachholbedarf."
Quelle: dts Nachrichtenagentur