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Bundesamt: Regierung kann Energiespar-Ziel "kaum noch schaffen"

Archivmeldung vom 10.01.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.01.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Stephan Poost / pixelio.de
Bild: Stephan Poost / pixelio.de

Der Präsident des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA), Andreas Obersteller, rechnet nicht damit, dass die Bundespolitik ihr selbstgestecktes Energiesparziel bis 2020 erreichen wird. "Wir sind deutlich nicht on track", sagte Obersteller der "Welt".

In ihrem Energiekonzept von 2010 hatte sich die Bundesregierung das Ziel gesetzt, Deutschlands Verbrauch von Primärenergie bis 2020 im Vergleich zu 2008 um 20 Prozent zu senken. "Wir liegen aktuell bei sechs Prozent", sagte Obersteller. "Wir werden die fehlenden 14 Prozentpunkte wohl kaum in den kommenden zwei Jahren schaffen." Obersteller verwies darauf, dass der Primärenergie-Verbrauch Deutschlands zwischen 2015 und 2017 sogar um rund ein Prozent pro Jahr angestiegen sei. Zwar war der Energieverbrauch 2018 rückläufig, doch sei dies in dem außergewöhnlich warmen Jahr hauptsächlich auf den geringeren Bedarf an Heizenergie zurückzuführen, so Obersteller: "Der Energie verbrauch geht tendenziell in die falsche Richtung." Gleichwohl bescheinigte Obersteller der Bundesregierung, viel zur Förderung der Energieeffizienz zu tun. So stelle der Bund allein zwischen 2015 und 2020 rund 17 Milliarden Euro für Effizienzfortschritte in zentralen Bereichen bereit, so etwa für die Gebäudesanierung oder für das Heizen mit erneuerbaren Energien.

Im Bereich Energiedienstleistungen habe sich zudem ein großer und weit entwickelter Markt mit einem Volumen von neun Milliarden Euro gebildet, auf dem Unternehmen mit insgesamt mehr als 43.000 Beschäftigten tätig seien. Allerdings werde dieses Angebot nicht genügend nachgefragt, sagte Jan Kottmann, Leiter der beim BAFA angesiedelten Bundesstelle für Energieeffizienz (BfEE). "Die Anbieter von Energiedienstleistungen sehen nach unseren Erhebungen vor allem die niedrigen Energiepreise und die zu schnelle Veränderung bei Programmen und Gesetzen der Energiepolitik als die wichtigsten Gründe dafür, dass sich Privatleute und Unternehmen mit Investitionen in Energiedienstleistungen zurückhalten." Die pessimistische Einschätzung des BAFA wird von der Deutschen Unternehmensinitiative Energieeffizienz (DENEFF) geteilt.

"Das nationale Effizienzziel von 20 Prozent bis 2020 wird vermutlich erst 2030 erreicht werden", sagte DENEFF-Geschäftsführer Christian Noll der Zeitung: "Das geht aus dem Entwurf der Bundesregierung für den Nationalen Energie- und Klimaplan an die EU-Kommission hervor, der zum Jahreswechsel ohne viel Aufhebens online gestellt wurde." Dabei sollte 2030 eigentlich schon eine Verbrauchsminderung von 30 Prozent erreicht sein, sagte Noll der "Welt" und folgerte: "Die Entwicklung der Energieeffizienz hinkt den Zielen zehn Jahre und zehn Prozentpunkte hinterher." Damit blieben aus Sicht des DENEFF-Chefs "auch enorme wirtschaftliche Chancen ungenutzt."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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