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Gartenbau: Alte Zöpfe in die Erde

Archivmeldung vom 30.12.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.12.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

Menschliches Haar erweist sich als gute Nährstoffquelle für Gewächshauspflanzen

Abgeschnittene Zöpfe könnten sich in richtiger Kombination als eigenständiges Düngemittel für Gewächshauspflanzen eignen. Das berichten US-Agrarforscher nach einem Vergleich von Haar und zwei üblichen Düngern als Nährstofflieferant. Ähnlich wie die organischen Überreste von Mensch und Tier in Jauche oder Klärschlamm enthalten auch die Haare, die beim Friseur in großen Mengen anfallen, wertvolle Mineralstoffe für den Pflanzenbau. Je nach Pflanzenart und in Kombination mit anderen Düngesubstanzen zeigte sich Haar im Boden als wachstumsfördernd, schreiben die Wissenschaftler im Fachblatt "HortTechnology". Weitere Studien müssen allerdings noch zeigen, ob Haarabfall aus dem Friseursalon für essbare Pflanzen unbedenklich ist. Als Zusatzdünger kommt Haar-Abfall im Ackerbau schon jetzt gelegentlich zum Einsatz.

"Wenn das Zersetzen und die Mineralisierung von Haar-Abfall beginnt, kann dies für Pflanzen in Topfkultur ausreichend Nährstoffe liefern und ähnliche Erträge sichern wie herkömmlich genutzte Dünger im Gartenbau", erklärt Vlatcho D. Zheljazkov, Professor für Agrarforschung an der Mississippi State University. Sein Team hatte die Düngewirkung der menschlichen Haare auf vier Pflanzenarten untersucht: auf Mutterkraut (Tanacetum parthenium, "Falsche Kamille"), Gelben Hornmohn (Glaucium flavum), Einjährigen Beifuß (Artemisia annua ‘Artemis’) und Gartensalat (Lactuca sativa). Die Pflanzen wuchsen in vier unterschiedlen Substraten. Jeweils in ungedüngter Erde, in Erde mit zugesetztem Haar, gegossen mit wasserlöslichem Düngemittel oder behandelt mit Dünger mit kontrollierter Nährstofffreisetzung. Jeweils 2,5 oder 5 oder 10 Prozent beigefügter Haare oder anorganischer Düngemittel kamen zum Einsatz. Der Berechnung nach sollten die 5prozentigen Zusätze von Haar oder herkömmlichem Dünger etwa die selbe Menge Stickstoff liefern.

Als Fazit zeigte sich, dass der Zusatz von Haaren das Pflanzenwachstum erhöhte, allerdings weniger effektiv wirkte als die anderen beiden Düngemittel - zumindest bis das Haar seinen Zerfallsprozess begann. Der Mohn reagierte am positivsten auf die Haar-Behandlung, das Mutterkraut am wenigsten auf die Unterschiede im Dünger. Für schnellwachsende Pflanzen wie den Salat böten sich reine, nicht vorher kompostierte Haare nicht an, so Zheljazkov. Allerdings lag der Ertrag noch immer höher als bei ungedüngten Pflanzen.

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