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Wenn Touristen zu Schmugglern werden

Archivmeldung vom 12.07.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.07.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: aboutpixel.de / Julian S.
Bild: aboutpixel.de / Julian S.

Was am Urlaubsort als Andenken lockte, entpuppt sich am Zoll als verbotene Ware. Denn ob Korallen, Reptil-Leder oder Tropenholz-Schnitzereien: Der Kauf falscher Souvenirs kann zum Aussterben von Arten führen. Generell empfiehlt der WWF, bei exotischen Souvenirs zurückhaltend zu sein. "Wenn Sie Zweifel haben, ob für das Produkt illegal Tiere getötet oder Pflanzen gesammelt wurden, sollten sie von einem Kauf absehen", sagt WWF-Experte Volker Homes.

Auch lebende Exemplare, wie Papageien, Schildkröten, Echsen, Orchideen oder Kakteen dürften, je nach Bedrohungsgrad, gar nicht oder nur mit behördlicher Genehmigung eingeführt werden. Damit es bei der Rückkehr keine unangenehmen Überraschungen gibt, können sich Urlauber unter www.wwf.de/souvenirfuehrer mit Hilfe eines Ampel-Systems über passende Mitbringsel informieren.

Viele Touristen wüssten nicht, so der WWF, dass zahlreiche Tier- und Pflanzenarten wie auch Bestandteile und Produkte aus diesen Arten strengen Einfuhrbestimmungen nach dem Washingtoner Artenschutzübereinkommen (CITES) unterliegen. Dies gilt für kunstvolle Elfenbeinschnitzereien und farbenprächtige Falter hinter Glas ebenso wie für die am Strand gefundene Riesenmuschel oder lebende Schildkröten, Warane und Chamäleons. "Doch Unwissenheit schützt vor Strafe nicht! Durch das Sammeln oder den Kauf illegaler Souvenirs gefährden Touristen nämlich nicht nur den Bestand der jeweiligen Arten, sondern werden - wissentlich oder unbeabsichtigt - zu Artenschmugglern", warnt Volker Homes.

Um die illegale Einfuhr und den Artenschmuggel zu bekämpfen, sind in Deutschland inzwischen an zahlreichen Flughäfen Artenschutzspürhunde im Einsatz, die nach illegaler Ware im Gepäck von Einreisenden schnüffeln. Das Konzept des Artenschutzspürhundes geht auf eine Initiative der Umweltschutzorganisationen WWF und TRAFFIC zurück. "Hunde haben im Vergleich zum Menschen einfach den besseren Riecher", erklärt Volker Homes vom WWF die Idee. "Sie können selbst Objekte mit geringem Eigengeruch wahrnehmen und sind daher ideal für die schnelle Kontrolle von Gepäckstücken, Postsendungen oder ganzen Containern." Der WWF-Experte bezeichnete es als einen "Meilenstein", dass die beiden Spürhunde Amy und Uno seit 2008 auch am Frankfurter Flughafen, dem drittgrößten Flughafen Europas, eingesetzt werden. Vor allem Flüge aus Regionen wie Südost-Asien, Lateinamerika oder Afrika, wo die Probleme mit exotischen Arten besonders gravierend seien, erreichen Deutschland und Europa über das Drehkreuz Frankfurt.

Quelle: WWF World Wide Fund For Nature

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