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Zahlreich für Tierversuche genutzt: das Schaf, Tier des Monats Juli

Archivmeldung vom 14.07.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.07.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
  Bildquelle: aboutpixel.de / Määäh.... © Carolin Schwärzle
Bildquelle: aboutpixel.de / Määäh.... © Carolin Schwärzle

Mehr Schafe als Hunde und auch Katzen landeten gemäß jüngster Statistik der Bundesregierung 2008 in Tierversuchen. Der Bundesverband Menschen für Tierrechte zeigt mit dem Schaf als Tier des Monats dessen Einsatz in Experimenten auf und stellt Informatives über Herkunft, Verhalten und natürliche Lebensweise heraus.

2008 wurden 4.810 Schafe in Experimenten eingesetzt. Ihre Anzahl ist in den letzten Jahren gestiegen und liegt deutlich über der Zahl tierexperimentell genutzter Hunde (4.450) und Katzen (803). Gut 2100 Schafe wurden in der Grundlagenforschung zur Untersuchung von Human- und Tierkrankheiten benutzt. Ebenso viele Schafe mussten für die Herstellung und Qualitätskontrolle von Prothesen und Implantaten, die in der Human- oder Zahnmedizin verwendet werden, ihr Leben lassen. Dazu gehören z. B. die Entwicklung und Überprüfung von Herzklappen-, Gefäßprothesen oder Zahnimplantaten. Viele der Versuche werden als hochgradig belastend für das Tier eingestuft.

„Gerade für die Zulassung von Implantaten und Prothesen sind Langzeituntersuchungen an Schafen oder Kälbern gesetzlich vorgeschrieben, obwohl es bereits einige tierversuchsfreie Methoden gibt. Beispielsweise kann für biologische Herzklappen ein komplexes In-Vitro-Verfahren einen fünf Jahre dauernden Langzeitversuch mit Schafen auf nur 48 Tage reduzieren“, so Dr. Kurt Simons, Vorsitzender des Bundesverbandes Menschen für Tierrechte. „Die Aufnahme von Ersatzverfahren in die Prüfvorschriften dauert aber oft bis zu zehn Jahren. Wenn in dieser Zeit Tausende von Schafen nur aus bürokratischer Trägheit leiden und sterben müssen, so ist das nicht zu tolerieren. Deshalb kämpfen wir dafür, dass Ersatzverfahren bereits bei wissenschaftlicher und nicht erst nach behördlicher Anerkennung verbindlich anzuwenden sind.“

Neben Beispielen für Tierversuche und Ersatzverfahren berichtet die Website unter anderem, dass Schafe sich mindestens 50 Gesichter ihrer Artgenossen merken können, dass von den ca. 2,5 Millionen in Deutschland lebenden Schafen rund ein Drittel Merinoschafe sind, wobei Wolle heute vielfach in der Baustoffindustrie Verwendung findet, oder dass die Vegetarier im Gegensatz zum Menschen giftige Pflanzen wie Tollkirsche oder Wolfsmilch verstoffwechseln können.

Mit der monatlichen Vorstellung einer Tierart, die in Tierversuchen eingesetzt wird, möchte der Bundesverband Menschen für Tierrechte die natürliche Lebensweise der Tiere bekannter machen, ihre Verwendung in Experimenten aus der Anonymität holen und die Forderung nach Ersatzmethoden verstärken.

Quelle: Menschen für Tierrechte

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