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Delfine auf dem Weg in die Freiheit - ausgebremst!

Archivmeldung vom 09.10.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.10.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Origami-Petition der Wal- und Delfinschutzorganisationen WDCS und OceanCare
Origami-Petition der Wal- und Delfinschutzorganisationen WDCS und OceanCare

Mit einer Origami-Petition wollen die Wal- und Delfinschutzorganisationen WDCS und OceanCare im Europäischen Parlament auf die Situation von Delfinen in Gefangenschaft hinweisen. Knapp 30.000 gefaltete Delfine werden am 9.Oktober in Brüssel übergeben. Die Situation in Deutschland wird dabei besonders kritisiert.

Vor allem Kinder und Jugendliche - aber auch Erwachsene - falteten in den vergangenen Monaten einen Wal oder Delfin aus Papier, um ihre Unterstützung zur Kampagne von WDCS und OceanCare "Wale und Delfine gehören ins Meer. 10 000 Delfine für Brüssel" auszudrücken. Die Wal- und Delfinschutzorganisationen fordern eine Schließung aller Delfinarien in der EU, da die Haltung von Delfinen nicht mit der EU-Gesetzgebung vereinbar ist. Dies konnte durch einen erst kürzIich vorgestellten Bericht von WDCS in Zusammenarbeit mit ENDCAP (eine Koalition von mehr als 25 Tier- und Artenschutzorganisationen in Europa) belegt werden.

Durch eine rechtliche erstrittene Einsicht in die Akten des Nürnberger Zoos gibt es konkrete Hinweise, die den Forderungen aus dem WDCS-Bericht gerade für Deutschland besondere Dringlichkeit verleihen: Tiere, die nicht miteinander auskommen, werden separiert und mit Psychopharmaka ruhig gestellt. Zudem reichen weder Beckenbeschaffenheit noch Management aus, um diese Probleme angemessen zu adressieren.

Eine vom Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft durchgeführte Überarbeitung des Gutachtens über die Mindestanforderungen an die Haltung von Säugetieren sieht bei Delfinen hingegen nur geringen Verbesserungsbedarf. Unberücksichtigt dabei blieben:

  • Datenmanipulation und offenkundige Täuschungsversuche der Zooseite
  • Geheimhaltung essenzieller Datenquellen wie dem sogenannten Zuchtbuch des Europäischen Zuchterhaltungsprogramms EEP, das die Zucht der Tiere in der EU regelt und kontrolliert
  • die Tatsache, dass die Delfinhaltung scheinbar nur mit Hilfe von Psychopharmaka und Hormonen möglich ist.

Diese Tatsachen bestätigen die Auffassung von WDCS und OceanCare, dass Delfine nicht artgerecht gehalten werden können.

"Nachdem sich Deutschland als eines der ersten europäischen Länder an eine Überarbeitung der nationalen Gesetzgebung im Hinblick auf die Anforderungen aus der EU-Zoo-Richtlinie gemacht hat, sind diese Ergebnisse mehr als ernüchternd", sagt Delfinexperte Dr. Karsten Brensing von der WDCS.

"Als Mitglied der vom Ministerium einberufenen Arbeitsgruppe habe ich mehrfach schriftlich darauf hingewiesen, dass das Gutachten nicht dem geforderten wissenschaftlichen Anspruch genügt. Doch jegliche Kritik blieb unberücksichtigt und damit kann Deutschland auf EU-Ebene nur als schlechtes Beispiel dienen", fügt der Verhaltensbiologe hinzu.

Nach der Übergabe der gefalteten Wale und Delfine am 9.Oktober in Brüssel werden die Abgeordneten des EU-Parlaments von den Wal- und Delfinschutzorganisationen über die aktuelle Situation informiert und erneut um Unterstützung gebeten.

"Nur eine auf Fakten basierende und umfassende Überarbeitung der Gesetze durch die Länder kann zu einer Verbesserung der Situation für Delfine führen. Im Namen der tausenden Unterstützer der Kampagne fordern wir weiterhin die Schließung aller Einrichtungen in der EU", formuliert Rob Lott, internationaler Kampagnenleiter der WDCS.

Quelle: Whale and Dolphin Conservation Society (ots)

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