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NABU zum GFFA 2022: Agrarpolitik ist entscheidender Hebel zur globalen Wiederherstellung unserer Böden

Archivmeldung vom 28.01.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.01.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Waldgarten in Permakulturbauweise
Waldgarten in Permakulturbauweise

Bild: Eigenes Werk /OTT

Zum Abschluss des Global Forum for Food and Agriculture (GFFA) 2022 haben sich heute auf Einladung des Bundeslandwirtschaftsministeriums die Weltagrarministerinnen und -minister zu einer internationalen Konferenz getroffen. Dabei ging es um globale Ernährungssicherheit durch den Schutz unserer Böden.

Der NABU begrüßt den internationalen Austausch zum Thema Boden und fordert die Entscheidungsträgerinnen und -träger dazu auf, Bodenschutz in die globale Agrar- und Handelspolitik zu integrieren.

NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger: "Der Zustand unserer Böden ist nach wie vor alarmierend. Weltweit verarmen, versteppen oder verschmutzen Böden und verlieren so ihre wertvollen Funktionen für den Schutz unseres Klimas und unserer Artenvielfalt. Größter Treiber sind die in vielen Ländern überwiegend fehlgesteuerten Agrarsubventionen gepaart mit einer Freihandels- und Entwicklungspolitik, die Landwirtinnen und Landwirte weltweit in einen Verdrängungs- und Unterbietungswettbewerb zwingt, bei dem Kosten für Klima und Natur nicht eingepreist sind. Die Gesundheit unserer Böden rückt in den Fokus der Weltagrarministerinnen und -minister. Das gibt Hoffnung auf eine Abkehr von der rücksichtslosen Ausbeutung des Bodens. Und auch im Koalitionsvertrag hat sich die Bundesregierung für verbesserten Bodenschutz und verbindliche Regelungen ausgesprochen. Es liegt nun an ihr, die Chancen für einen effektiven Bodenschutz in Deutschland, der EU und weltweit zu nutzen: Es braucht eine EU-Bodenschutzrichtlinie sowie die Umwandlung aller Agrarsubventionen in die gezielte Honorierung von Gemeinwohlleistungen in der Landnutzung. Eingebettet in einen erneuerten handelspolitischen Rahmen ermöglicht dies Landwirtinnen und Landwirten weltweit die Regeneration unserer Böden und damit Ernährungssicherheit, Klimaschutz und der Schutz unserer Ökosysteme."

Hintergrund: Politische Entwicklungen beim Bodenschutz

Im Dezember hat die Europäische Kommission ihre EU-Bodenstrategie 2030 vorgelegt. Diese beinhaltet auch Pläne für eine erneuerte Bodenrahmenrichtlinie ("Soil Health Law") mit weitreichenden Maßnahmen für Bodenschutz und großen Potenzialen für den gesamten Natur- und Klimaschutz. Zuletzt ist die Rahmenrichtlinie jedoch auf politischer Ebene gescheitert, u.a. auch durch die Blockade Deutschlands. Mit der neuen Bundesregierung könnte das nun anders werden: Im Koalitionsvertrag verspricht die Ampel, sich auf EU-Ebene für einen verbesserten Schutz der Böden und verbindliche Regelungen einsetzen zu wollen.

Hintergrund: Leistungen und Zustand unserer Böden

Gesunde Böden sind die Grundlage unserer Ernährungssicherung und die Voraussetzung der biologischen Vielfalt an Land. Gleichzeitig sind sie ein wichtiger Verbündeter für die Bekämpfung der Klimakrise. Ihre Humusschicht speichert und filtert Wasser, stellt wichtige Nährstoffe bereit und bindet CO2. So entzieht zum Beispiel eine neu gebildete Tonne Humus der Atmosphäre etwa 1,8 Tonnen CO2 (Idel 2020). Die Realität in der aktuellen Landnutzung sieht jedoch anders aus: Viele der wertvollen Ökosystemdienstleistungen, die Böden erbringen, werden zerstört oder sogar umgekehrt. So speichern selbst die meisten deutschen landwirtschaftlich genutzten Böden heute kein CO2, sondern emittieren im Schnitt 0,19 Tonnen CO2 pro Hektar und Jahr (Jacobs et al 2018). Eine Trendumkehr in der Entwicklung der Gesundheit unserer Böden ist nun schnellstmöglich notwendig, um die Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen erreichen zu können.

Quelle: NABU (ots)

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