Direkt zum Inhalt Direkt zur Navigation
Sie sind hier: Startseite Nachrichten Natur/Umwelt Tierschützer kritisieren Energiekonzerne wegen Zoo-Sponsoring - Zoos seien Auslaufmodelle

Tierschützer kritisieren Energiekonzerne wegen Zoo-Sponsoring - Zoos seien Auslaufmodelle

Archivmeldung vom 30.03.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.03.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Zoo Duisburg Logo
Zoo Duisburg Logo

Die Tierschutzorganisation WDSF kritisiert den Zuschuss des Energiekonzerns Evonik mit zwei Millionen Euro für ein neues Tigergehege im Duisburger Zoo, das am heutigen Mittwoch eröffnet werden soll. Ebenso halten die Tierschützer den Beitrag von 500.000 Euro durch die RWE für die Duisburger Zooschule bei gleichzeitiger Entlassungswelle von Tausenden von Mitarbeitern für paradox. In den Jahren seit 2007 hatte RWE noch das Delfinarium im Duisburger Zoo mit insgesamt 5 Millionen Euro bezuschusst.

WDSF-Geschäftsführer Jürgen Ortmüller: "Evonik verkündete bereits im Jahr 2013 bis Ende 2016 rund 1000 Mitarbeiter zu entlassen. Bei RWE stehen etwas 2000 Arbeitsplätze auf dem Spiel. Gleichzeitig sponsern die Energiekonzerne mit sechs und siebenstelligen Beträgen das Auslaufmodell Zoo. Das ist paradox. Für die Tiere in Gefangenschaft ist dadurch kaum etwas gewonnen. Die Besucherzahlen in den meisten Zoos sind seit Jahren rückläufig, weil viele erkannt haben, dass insbesondere die Gefangenschaftshaltung von Tieren wie Elefanten, Delfinen, Eisbären, Tigern und Löwen nicht mehr dem Zeitgeist entspricht."

Schon lange reichen die teilweise drastisch erhöhten Eintrittsgelder nicht mehr aus, um den Unterhalt eines Zoos zu finanzieren. Seit 2013 hat der Zoo Duisburg seinen Eintrittspreis von ursprünglich 11 Euro mit 3,50 Euro zusätzlich für das Delfinarium auf inzwischen 16,90 Euro inklusiv Delfinariumbesuch für Erwachsene erhöht. Die Kommunen müssen die Tiergärten mit Steuergeldern finanzieren. In Duisburg beschloss die Stadt im Jahr 2013 einen Zuschuss von 3,2 Mill. Euro. Seit 2014 sind es jährlich rund 2,6 Millionen Euro. Die Bezirksregierung in Düsseldorf hatte vorgeschlagen, die Zoo-Zuschüsse um 150.000 Euro ab 2016 zu kürzen, zumal die Stadt Duisburg aufgrund ihrer finanziell desolaten Lage unter Haushaltsaufsicht steht. Die Geschäftsführergehälter der beiden Duisburger Zoo-Vorstände liegen lt. Bilanzbericht bei jährlich rund 250.000 Euro und werden vom WDSF ebenso kritisiert.

In NRW gibt es mit Duisburg, Münster, Köln, Dortmund, Gelsenkirchen, Wuppertal, Bochum und Krefeld acht große Tierparks die alle unter dem Problem Geldmangel leiden. Das WDSF fordert einen Zuchtstopp für Zoo-Tiere und ein Auslaufenlassen der Tierparks. Alternativ könne ein moderner Zoo eine Auffangstation für verletzte Tiere sein, um sie nach ihrer Genesung wieder auszuwildern. Das würde eher dem Bildungsauftrag eines Zoos entsprechen als die monotone Gefangenschaftshaltung mit fortwährenden Zuchtbemühungen, die meist wie bei den Delfinen scheitern würden, meint der WDSF-Geschäftsführer.

Quelle: Journal Society GmbH (ots)

Videos
Daniel Mantey Bild: Hertwelle432
"MANTEY halb 8" deckt auf - Wer steuert den öffentlich-rechtlichen Rundfunk?
Mantey halb 8 - Logo des Sendeformates
"MANTEY halb 8": Enthüllungen zu Medienverantwortung und Turcks Überraschungen bei und Energiewende-Renditen!
Termine
Newsletter
Wollen Sie unsere Nachrichten täglich kompakt und kostenlos per Mail? Dann tragen Sie sich hier ein:
Schreiben Sie bitte etwa in folgendes Feld um den Spam-Filter zu umgehen

Anzeige