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PETA fordert Ende der Elefantenhaltung

Archivmeldung vom 02.04.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.04.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Zoo Leipzig: Elefantenbulle „Mekong“ vor dem Elefantenhaus
Zoo Leipzig: Elefantenbulle „Mekong“ vor dem Elefantenhaus

Foto: Wilhelmf
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Nach der Einschläferung eines wenige Tage alten Elefantenmädchens im Zoo Leipzig am vergangenen Dienstag fordert PETA Deutschland e.V. ein Ende der Elefantenhaltung in zoologischen Einrichtungen. Das Tierkind konnte weder laufen noch selbstständig trinken und hatte ein gebrochenes Bein. Die Tierrechtsorganisation kritisiert die unnatürlichen Bedingungen für die sensiblen Rüsseltiere in Gefangenschaft.

Durch den tragischen Tod des Tierbabys wurde erneut deutlich, dass Zoos auch nach Jahrzehnten der Elefantenhaltung kein System nachbilden können, in dem die Wildtiere auch nur annähernd tiergerecht leben. Immer häufiger müssen Elefantenmütter aufgrund von Verhaltensstörungen und Überforderung bei der Geburt angekettet und sediert werden, damit sie ihr eigenes Baby nicht töten. Diese Art der Haltung entfernt sich immer weiter von der natürlichen Lebensweise der Tiere und nähert sich Laborbedingungen an. PETA fordert ein Nachzucht- und Importverbot für die Dickhäuter in Zoos, damit die Haltung in Gefangenschaft mittelfristig ausläuft.

„Die Elefantenhaltung im Zoo ist eine Sackgasse und der Tod des Leipziger Tierbabys leider kein Einzelfall. Immer wieder sterben Jungtiere an Krankheiten, durch Unfälle oder werden von ihren eigenen Müttern getötet oder verstoßen“, so Peter Höffken, Fachreferent für Tiere in der Unterhaltungsbranche bei PETA Deutschland e.V. „Jährlich fließen Millionen an Steuergeldern in die Haltung der Dickhäuter. Würde das Geld direkt in den Elefantenschutz in Afrika und Asien investiert, könnten jedes Jahr tausende Tiere vor der Wilderei geschützt werden.“

Die grauen Riesen leiden derart unter der Gefangenschaft, dass sie sich nur selten fortpflanzen. Viele Zoos helfen daher mit Gewalt nach: Unter Vollnarkose wird bei männlichen Tieren eine Elektrosonde in das Rektum eingeführt und durch Stromzufuhr eine Elektroejakulation ausgelöst.[1] Anschließend werden die weiblichen Elefanten in einer belastenden invasiven Prozedur teilweise über 100 Mal je Tier künstlich besamt, um eine Schwangerschaft herbeizuführen.[2]

Einer wissenschaftlichen Studie zufolge [3] beträgt die durchschnittliche Lebensdauer Afrikanischer Elefanten in Zoos 17 Jahre – in der Natur hingegen sind es durchschnittlich 54 Jahre, in denen die Tiere große Reviere besiedeln und bis zu 80 Kilometer am Tag wandern. In Gefangenschaft können die äußerst sozialen und intelligenten Wildtiere ihrem Bewegungsdrang nicht nachkommen und leiden unter ihrem von Langeweile und Frustration geprägten Alltag. Viele Elefanten entwickeln in Zoos Verhaltensstörungen, beispielsweise das monotone Hin- und Herschaukeln (Weben), oder Krankheiten wie Tuberkulose, Herpes, Fußerkrankungen und Übergewicht. Dagegen konnte bisher kein Elefant aus einem europäischen Zoo wieder ausgewildert werden.

[1] Kittl, Beate: Vielen Männchen fehlt das Selbstvertrauen  In: Beobachter 1/2013.
[2] Berens, Michael: Experts suggest changes for zoo’s elephants  In: Seattle Times, 28.08.2013.
[3] Clubb R., Moss C. et al.: Compromised Survivorship in Zoo Elephants, Science 12 December 2008: 1649.

Quelle: PETA Deutschland e.V.

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