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Montenegro schützt wichtigsten Zugvogelrastplatz an der Adria-Ostküste

Archivmeldung vom 27.07.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.07.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Karte von Montenegro
Karte von Montenegro

Foto: Sémhur
Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

"Das ist ein wichtiger Etappensieg auf dem Weg, die Saline Ulcinj als wichtigsten Zugvogelrastplatz an der östlichen Adria zu erhalten", kommentiert Gabriel Schwaderer, Geschäftsführer der europaweit tätigen Naturschutzstiftung EuroNatur, die gestrige Entscheidung des montenegrinischen Parlaments, die Saline Ulcinj als Vorranggebiet für die Natur auszuweisen.

Bereits im Juni 2012 hatte das montenegrinische Ministerium für Tourismus und nachhaltige Entwicklung entschieden, dass das 1.500 Hektar große, wertvolle Feuchtgebiet mit Ausnahme der Kristallisationsbecken und Gebäude unter Naturschutz gestellt werden soll. Mit der Verabschiedung des nationalen Raumplans durch das Parlament am Donnerstag wurde dieser Beschluss jetzt bestätigt.

Noch vor wenigen Monaten deutete alles darauf hin, dass Montenegro das einzigartige Naturjuwel für den Massentourismus ausbauen wollte. Die Saline Ulcinj sollte für mindestens 257,8 Millionen Euro als Bauland versteigert werden. Nachdem das Vorhaben der montenegrinischen Regierung im Dezember 2011 bekannt wurde, kam es europaweit zu massiven Protesten, die von EuroNatur unterstützt und in Montenegro vom langjährigen EuroNatur-Projektpartner "Zentrum für Vogelforschung und Beobachtung" (CZIP) organisiert wurden. Mit Erfolg: Infolge des internationalen Drucks beschloss die montenegrinische Regierung im April 2012, die Saline nicht als Bauland auszuweisen und den damals gültigen Raumplan entsprechend zu ändern.

"Mit der Verabschiedung des Raumplans hat das Parlament nun den Ball an die Gemeinde Ulcinj weitergegeben. Diese muss die nationalen Vorgaben nun in ihrem Flächennutzungsplan umsetzen", erklärt Gabriel Schwaderer. Der Gemeinde sind dabei enge Grenzen gesetzt. Denn der überwiegende Teil des global bedeutenden Feuchtgebiets muss künftig im Sinne des Naturschutzes genutzt werden. Um dies zu gewährleisten, empfiehlt der Raumplan ausdrücklich, das Gelände im Flächennutzungsplan der Gemeinde als Naturschutzgebiet auszuweisen und die Salzproduktion fortzusetzen. "Wir begrüßen diese Empfehlung des Parlaments. Denn der Salinenbetrieb steht nicht im Widerspruch mit dem Naturschutz. Im Gegenteil: Damit wäre auch in Zukunft die Wasserzirkulation in der Saline gewährleistet", betont Gabriel Schwaderer.

"Die positive Entwicklung in der Saline Ulcinj ist ein großer Erfolg für den Schutz der Zugvögel und ihrer Lebensräume. Dennoch gilt es auch weiterhin, wachsam zu bleiben. Denn die Zukunft der Saline ist bei weitem noch nicht abschließend gesichert", mahnt Gabriel Schwaderer. So sind die Kristallisationsbecken trotz ihres hohen ökologischen Werts gemeinsam mit den Gebäuden von der Nutzungsbeschränkung des Raumplans ausgenommen. In diesen Bereichen darf das Gelände weiterhin wirtschaftlich entwickelt werden. Dies allerdings unter dem Vorbehalt, dass die Naturschutzziele des Gebiets insgesamt nicht beeinträchtigt werden. Auch der Plan, die Saline zu versteigern, ist noch nicht vom Tisch. Zwar fand sich bei den ersten beiden Auktionsterminen im Januar und am vergangenen Mittwoch kein Käufer. Der Salinenbetreiber wird aber auch weiterhin versuchen, das Gelände an zahlungskräftige Investoren zu veräußern. Durch die strengen Vorgaben des Raumplans sinkt der Kaufwert der Saline aber beträchtlich.

Gemeinsam mit seinen Partnern wird EuroNatur die Entwicklung in der Saline auch weiterhin aufmerksam verfolgen. "Wir fordern nun die Gemeinde Ulcinj auf, die Empfehlungen des nationalen Raumplans zügig umzusetzen und die Saline als Naturschutzgebiet zu sichern", sagt Gabriel Schwaderer.

Hintergrundinformationen:

  • Die Saline Ulcinj ist die größte Lagune Montenegros und wurde seit 1926 zur Salzgewinnung genutzt. Dadurch blieb sie als Feuchtgebiet erhalten, während die meisten anderen Gebiete trockengelegt und überbaut wurden.
  • EuroNatur setzt sich seit 2003 für die Entwicklung der Saline Ulcinj als Vogelschutzgebiet und naturtouristische Attraktion an der Adria-Zugroute ein. Gemeinsam mit CZIP hat EuroNatur Untersuchungen durchgeführt, die den einzigartigen ökologischen Wert der Saline Ulcinj klar belegen.

Quelle: EuroNatur (ots)

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