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NABU-Riesenbanner zeigt: Deutschland betoniert sich zu

Archivmeldung vom 11.05.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.05.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: NABU
Bild: NABU

Mit einem 625 Quadratmeter großen Riesen-Banner hat der NABU auf den alarmierenden Landschaftsverbrauch durch den Bau von Wohnhäusern, Straßen und Gewerbegebieten aufmerksam gemacht. Auf dem Berliner Schloßplatz entrollten NABU-Aktive und Bürgermeister von NABU-Partnerkommunen innerhalb von 60 Sekunden das Banner, dessen Größe dem aktuellen Landschaftsverbrauch in Deutschland pro Minute entspricht.

Die von ohrenbetäubendem Baulärm untermalte Aktion stand unter der Schirmherrschaft von Bundesforschungsministerin Annette Schavan und symbolisierte den "30 Hektar-Tag". Die Bundesregierung hatte sich bereits 2002 zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2020 den täglichen Flächenverbrauch auf 30 Hektar zu reduzieren - das entspricht etwa vierzig Fußballfeldern. "Aber tatsächlich zerstören wir immer noch jeden Tag knapp 100 Hektar unserer Landschaft, also mehr als drei Mal so viel", betonte NABU-Bundesgeschäfts-führer Leif Miller. "Das muss sich ändern, denn Deutschland betoniert sich gnadenlos zu."

Der NABU wählte den 10. Mai gezielt für die eindrucksvolle Aktion, denn schon an diesem "30 Hektar-Tag" war die gesamte Jahresfläche des Nachhaltigkeitsziels der Regierung aufgebraucht. Das heißt, ab sofort müssten die Schaufelbagger, Planierraupen und Betonmischer für den Rest des Jahres in Deutschland stillstehen. "Wenn im Bewusstsein der Menschen die Fläche den Wert eines kostbaren Rohstoffs erlangt hat, ist mit einem Umdenken zu rechnen", sagte Ministerin Schavan. "Die Forschungsförderung meines Hauses zum nachhaltigen Flächenmanagement hat gezeigt, wie wichtig hier bewusstseinsbildende Kommunikation ist. Dazu gehört auch der 30 Hektar-Tag". Auf kommunaler Ebene hat man bereits mit konkreten Maßnahmen begonnen, erklärte Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer: "Über konsequente Innenentwicklung, wie die Umnutzung aufgegebener Kasernenstandorte, haben wir es geschafft, den Landschaftsverbrauch in Tübingen auf nahezu Null zu reduzieren".

In den nächsten Wochen wird das Riesen-Banner durch die NABU-Partnerkommunen wandern und den Bürgern vor Ort illustrieren, dass sich Flächenmanagement lohnt. Im nächsten Jahr wird der NABU die Aktion fortführen, kündigte Miller an. Dann hoffentlich mit einem Banner, das kleiner ist als 625 Quadratmeter und zu einem Zeitpunkt, der deutlich später im Jahr liegt als der 10. Mai.

Quelle: NABU

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