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Grüne und Bauernverband fordern Käfig-Hinweise auf Eier-Produkten

Archivmeldung vom 07.04.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.04.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Sara Hegewald / pixelio.de
Bild: Sara Hegewald / pixelio.de

Der Vorsitzende der Grünen-Bundestagsfraktion, Anton Hofreiter, und der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, haben eine Ausweitung der Kennzeichnungspflicht für Käfigeier gefordert. "Wir müssten auf dem Kuchen oder den Nudeln verpflichtend ein Käfig-Hinweisschild anbringen", sagte Hofreiter der Zeitung "Bild am Sonntag". "Dann würden die Leute diese Lebensmittel nicht mehr kaufen."

Rukwied wies darauf hin, dass zwei Drittel der in Lebensmitteln verarbeiteten Eier noch immer aus Käfighaltung stammten. "Viele Käfige, die in Deutschland verboten und abgebaut wurden, stehen jetzt bei unseren osteuropäischen Nachbarn, die die Käfigeier zu uns liefern. Die Menschen essen also sehr wohl noch Eier aus Käfighaltung."

Hofreiter forderte zugleich einen Stopp des Schredderns von männlichen Ein-Tages-Küken: "Das ist nicht vertretbar. Mittlerweile gibt es eine Technik, bei der die Eier vorher auf das Geschlecht durchleuchtet werden können."

Rukwied hingegen bezeichnete die Methode, die auch von Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) unterstützt wird, als nicht einsatzfähig: "Diese Technik funktioniert leider in der Praxis noch nicht. Ich hoffe, dass schnell eine praktikable Lösung kommt." Hofreiter und Rukwied setzen sich gemeinsam für die Züchtung einer Hühnersorte ein, die sowohl Fleisch als auch Eier liefert. "Wir sollten Tiere sowieso nicht so extrem überzüchten, dass sie entweder nur gute Eier- oder gute Fleischproduzenten sind. Wir brauchen das Zwei-Nutzungs-Huhn", so Hofreiter. Der Bauern-Präsident stimmte zu: "Eine solche Züchtung brauchen wir."

Hofreiter kritisiert mangelnden Tierschutz in der Landwirtschaft

Der Vorsitzende der Grünen-Bundestagsfraktion, Anton Hofreiter, hat die Haltungsbedingungen in der konventionellen Landwirtschaft kritisiert und mehr Tierschutz gefordert. "Es gibt zu viele schwarze Schafe, die die Branche in Verruf bringen. Da gibt es Tierquälerei, und die Lebensmittel dieser gequälten Hühner oder Schweine schmecken auch nicht", sagte Hofreiter "Bild am Sonntag". "Die Tiere brauchen mehr Platz und mehr Schutz. Es muss Grenzen geben. Die Tiere müssen auch die Sonne und eine Weide sehen." Hofreiter prangerte auch den übermäßigen Medikamenteneinsatz in der Landwirtschaft an. "Studien aus Nordrhein-Westfalen haben bewiesen, dass 90 Prozent aller Puten und Hähnchen im Laufe ihres Lebens mindestens einmal Antibiotika bekommen haben. Da die Ställe so riesig sind, kann man die Tiere nicht mehr individuell behandeln, sondern muss die Medikamente für alle ins Trinkwasser oder ins Futter mischen. Der vermeintliche Rückgang der Antibiotika verschleiert, dass viel mehr moderne Mittel mit einem stärkeren Wirkstoff eingesetzt werden, von denen man mengenmäßig natürlich auch viel weniger braucht. Diese Reserveantibiotika sind für Menschen im Krankenhaus überlebensnotwendig, gehören aber nicht in die Tierhaltung."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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