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Ölkatastrophe: BP gelingt Anbringen von Absaugrohr

Archivmeldung vom 17.05.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.05.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Satellitenaufnahme von Ölpest im Golf von Mexiko am 11. Mai. Bild: NASA, dts Nachrichtenagentur
Satellitenaufnahme von Ölpest im Golf von Mexiko am 11. Mai. Bild: NASA, dts Nachrichtenagentur

Nach der schweren Ölkatastrophe im Golf von Mexiko ist dem Konzern BP nun erstmals ein Teilerfolg im Kampf gegen die drohenden Umweltschäden gelungen. An die beschädigte Leitung, aus der seit fast vier Wochen täglich rund 800.000 Liter Öl austreten, konnten die Experten nun ein 1,6 Kilometer langes und rund zehn Zentimeter dickes Absaugrohr anschließen. Das defekte Steigrohr selbst hat einen Durchmesser von 54 Zentimetern.

Über das Absaugrohr soll das ausströmende Öl in einen Tanker geleitet werden. Wie viel Öl dabei aber tatsächlich aufgefangen werden kann, steht noch nicht fest. Das Anbringen des Rohrs in 1.500 Metern Tiefe war erst beim dritten Versuch geglückt, zuvor hatte es sich jedes Mal verschoben. "Wir hoffen, dass wir in der Lage sind, das Rohr dort zu halten", sagte BP-Manager Kent Wells. Indes hatten Wissenschaftler unter Wasser große Ölfahnen entdeckt, die mit Ausmaßen von rund 16 mal 5 Kilometern auch den Meeresboden bedrohen. Diese seien möglicherweise durch den Einsatz von Chemikalien entstanden, mit denen BP das Öl zersetzen wollte. "Im Vergleich zu dem, was wir an der Wasseroberfläche sehen, gibt es eine erschreckenden Menge an Öl in der Tiefe", erklärte Samantha Joye von der University of Georgia. "Es könnte Jahre, wenn nicht Jahrzehnte dauern, bis sich das System von der Einleitung solch großer Mengen Öl und Gas erholt." Tony Hayward, Chef des Ölkonzerns BP, sagte unterdessen, man werde an Ölbohrungen in großer Meerestiefe festhalten. Das Unglück von Apollo 13 habe schließlich auch nicht die Raumfahrt beendet, so Hayward im BBC-Interview.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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