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Escada packt seine Waren in Einkaufstüten aus Tropenwaldpapier

Archivmeldung vom 31.01.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 31.01.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Für Luxus-Einkaufstüten aus Papier müssen Regenwälder sterben. Dies hat die Umweltorganisation ROBIN WOOD mit Hilfe von Papier-Faseranalysen aufgedeckt.

Den UmweltschützerInnen gelang der Nachweis, dass für Papiereinkaufstüten der Münchner Escada-Gruppe „Mixed Tropical Hardwood“ aus Asien (Tropenholz aus Naturwäldern) zum Einsatz kommt. ROBIN WOOD forderte Escada letzte Woche schriftlich auf, sich sofort von dem Lieferanten der Tropenwaldpapier-Tüten zu trennen.

Ein Tütenlieferant von Escada ist der auf Edel-Verpackungen spezialisierte PAK 2000-Konzern. PAK 2000 ist ein Tochterunternehmen des indonesischen Papierkonzerns und Tropenwaldvernichters APP (Asia Pulp & Paper) und bezieht auch Zellstoff für die Tütenproduktion aus Zellstoff-Fabriken von APP. APP hat in Indonesien schon Hunderttausende Hektar Tropenwald für seine Papierproduktion zerstört und steht wegen Menschenrechtsverletzungen in der Kritik. Erst im Dezember 2008 kam es in Sumatra auf einer Konzessionsfläche des Sinar Mas-Konzerns, zu dem auch APP gehört, zu Gewaltexzessen gegen Dorfbewohner. Laut der indonesischen Umweltschutzorganisation WALHI wurden dabei Hunderte Häuser niedergebrannt. Zwei Kleinkinder kamen ums Leben.

Kaum ein Luxus- und Lifestyle-Hersteller verzichtet heutzutage auf eine aufwändig gefertigte Einkaufstüte, die das hochwertige Image der Marke unterstreichen soll. Menschen mit solchen Tüten gehören deshalb mittlerweile zum Straßenbild in Deutschlands Fußgängerzonen und Einkaufspassagen – ein aus Sicht von ROBIN WOOD wenig zukunftsweisender Trend, weil für das Papier der wertvolle Rohstoff Holz verschwendet und das Klima belastet wird. ROBIN WOOD rät daher allen Kunden und Kundinnen, die Luxus-Tüten im Laden zu lassen.

Die Klima- und Umweltschäden durch die Papierindustrie sind kein Pappenstiel. Laut OECD zählt die Papierindustrie zu den schlimmsten Verschmutzern der Atmosphäre mit dem Klimagas Kohlendioxid und ist obendrein der weltweit größte Wasserverbraucher.

PAK 2000 beliefert auch so bekannte Marken wie Palmers, Salamander und WMF. Auch diese Firmen müssen sich fragen lassen, ob sie mit der Regenwaldvernichtung in Indonesien in Verbindung gebracht werden wollen. „Wir fordern Produzenten und Handel auf, beim Einkauf von Verpackungsmaterialien darauf zu achten, dass Papier sparsam eingesetzt und ausschließlich Recyclingpapier verwendet wird“, sagt Peter Gerhardt, Tropenwaldreferent bei ROBIN WOOD. 

Quelle: ROBIN WOOD

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