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WDCS kritisiert Vorschlag zur Umsiedlung von kalifornischen Grauwalen

Archivmeldung vom 19.07.2005

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.07.2005 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Jens Brehl

Berichten der britischen Presse zufolge haben Wissenschaftler der University of Central Lancashire vorgeschlagen, 50 ostpazifische Grauwale aus Kalifornien an die Küsten Großbritanniens umzusiedeln. Der heimischen Walbeobachtungsindustrie soll somit zu einem Aufschwung verholfen werden.

"Dieses Vorhaben ist weder durchführbar noch in irgendeiner Weise sinnvoll. Man könnte fast denken, dass es sich um einen Aprilscherz handelt" sagt Nicolas Entrup, Geschäftsführer der Wal- und Delfinschutzorganisation WDCS in Deutschland.

Grauwale sind in den Gewässern des Atlantik vor Jahrzehnten ausgestorben. Die Population im Ostpazifik ist jedoch an den speziellen Lebensraum vor der nordamerikanischen Küste angepasst. Sie führen die längsten saisonalen Wanderungen in diesem Gebiet über
Tausende Kilometer durch, um Nahrungsgründe im Norden und Aufzuchtsgebiete im wärmeren Süden aufzusuchen.

"Wir können nicht annehmen, dass die Tiere in der Lage sein werden, sich im Atlantik erfolgreich zurecht zu finden und zu überleben. Man kann eine Art in einem Gebiet nicht einfach wieder einführen, indem man Wale aus anderen Gegenden einmal um die Welt
fliegt. Auf diese Weise erscheint Walschutz um einiges simpler als es in Wirklichkeit ist", kritisiert Entrup von der WDCS.

Die WDCS ist weiterhin besorgt, dass die bis zu 14 Meter langen und 35 Tonnen schweren Tiere beim Transport großem Stress ausgesetzt werden und zu Schaden kommen. Darüber hinaus weist die Walschutzorganisation daraufhin, dass die Entnahme von Tieren auch
für die Population im Ostpazifik ein Problem darstellen könnte und darüber hinaus die Einfuhr von Grauwalen für vorwiegend kommerzielle Zwecke nach Großbritannien verboten ist.

Der Vorschlag der Wissenschaftler soll heute beim 19. Treffen der "Society for Conservation Biology" in Brasilien vorgestellt werden. Das Ziel der Umsiedlung ist die Schaffung von Hunderten Arbeitsplätzen in der Walbeobachtungsindustrie, um zerstörte
Fischereigemeinden auf den Britischen Inseln wieder aufzubauen.

Pressemitteilung WDCS vom 19.07.2005

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