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Atommülllager Asse: Ehemaliger Behördenmitarbeiter kritisiert Politik - Rückholung nahezu unmöglich

Archivmeldung vom 05.07.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.07.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Eingang zum Untergrundlabor für Dosimetrie und Spektrometrie der PTB (Asse). Bild: Wusel007 at de.wikipedia
Eingang zum Untergrundlabor für Dosimetrie und Spektrometrie der PTB (Asse). Bild: Wusel007 at de.wikipedia

Der ehemalige Fachbereichsleiter Sicherheit nuklearer Entsorgung aus dem Bundesamt für Strahlenschutz (BfS), Michael Siemann, hält es im Interview mit "Panorama" für nahezu unmöglich, den Atommüll aus dem Salzbergwerk Asse II zu bergen. Der Politik sei das bekannt. Doch die habe nicht reagiert. "Ich bin fassungslos, dass in der Politik davon nichts angekommen ist", sagt Siemann in der Panorama-Sendung am Donnerstag, 5. Juli, 21.45 Uhr im Ersten. Bundesumweltminister Peter Altmaier hält gegenüber dem Politikmagazin des NDR weiter an dem Plan fest, die Fässer mit dem Atommüll zurückzuholen.

Siemann war bis vor wenigen Wochen selbst zuständig für das Projekt Rückholung und hat das BfS inzwischen verlassen. In "Panorama" sagt er, eine Rückholung des Mülls sei aus technischen Gründen unrealistisch: "Das ist so, als wenn jemand von mir verlangen würde, die 100 Meter unter 10 Sekunden zu laufen. Das kriege ich auch nicht hin!"

Die Politiker seien darüber informiert, dass eine Rückholung unrealistisch sei. Doch "aus Angst vor der Reaktion der Bevölkerung" würden sie diese Warnung verdrängen. Im BfS habe man die Schockstarre der Politiker "Asse Mikado" genannt: "Wer sich zuerst bewegt, kriegt die schlechteste Presse".

Offiziell hält das BfS weiter an der Rückholung fest. "Die Rückholung ist nach heutigem Stand die einzige Möglichkeit die Asse sicher still zu legen. Das Bergwerk ist noch auf Jahrzehnte befahrbar, wir wollen es wenigstens versuchen", sagt ein Sprecher gegenüber "Panorama".

Quelle: NDR / Das Erste (ots)

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