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Ölteppich auf der Elbe

Archivmeldung vom 16.07.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.07.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
© Elbeschifffahrt / Hans Ulrich Roesner / WWF
© Elbeschifffahrt / Hans Ulrich Roesner / WWF

Auf der Elbe oberhalb von Hamburg sind in der vergangenen Nacht ein Frachter und ein Tankschiff kollidiert. Aus den vier dabei aufgerissenen Tanks des Tankschiffs „Undine“ liefen nach Angaben der Behörden 200.000 bis 400.000 Liter Diesel in den Fluss.

Laut Behördenangaben treibt derzeit ein fünf bis sechs Kilometer langer Ölteppich zwischen Geesthacht und Hamburg und bedeckt auf diesem Abschnitt die gesamte Elbe.  

„Wie groß die Belastung für die ohnehin stark geschädigte Unterelbe ist, lässt sich im Moment nur schwer abschätzen“, erklärt Beatrice Claus vom WWF. Auch wenn die Behörden alle nötigen Schutzmaßnahmen ergreifen, sei es unmöglich, das gesamte Öl abzupumpen. Ein Teil des Diesels und der darin enthaltenen Giftstoffe werde nicht an der Oberfläche bleiben, sondern sich in die Wassersäule gelangen. Wasservögel, Fische und Insekten seien gefährdet. Der geschlossene Ölteppich nehme dem Fluss und den Tieren die Luft zu atmen, der Sauerstoffhaushalt werde in Mitleidenschaft gezogen. „Eine Ölpest von diesem Ausmaß hinterlässt auf jeden Fall Spuren im Lebensraum Elbe“, so Claus. Die Unterelbe sei durch menschliche Eingriffe wie Flussvertiefungen, Schadstoffeinträge und Kraftwerke ohnehin schon am Belastungslimit.  

Unfallursache war offenbar menschliches Versagen. Das 82 Meter lange Tankschiff „Undine“ hatte insgesamt 900.000 Liter Diesel geladen. Der havarierte Frachter liegt an der Schleuse in Geesthacht, wo die Lecks abgedichtet und das restliche Öl abgepumpt wurden.  

Der WWF verweist auf die Risiken, die auch von kleineren Frachtschiffen ausgehen. „Es muss nicht immer der große Öltanker sein, der eine Katastrophe auslöst“, betont Claus. Es sei Glück im Unglück, dass in diesem Fall nur vergleichsweise leicht abbaubares Dieselöl statt des häufig als Schiffstreibstoff  genutzten hochgiftigen und kaum zu bekämpfenden Schweröls ausgelaufen sei.  

Die Umweltstiftung fordert eine lückenlose Aufklärung des Unfalls und eine umfassende Dokumentation aller Umweltschäden.

Quelle: WWF

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