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Simbabwes Justiz setzt Wilderer auf freien Fuß

Archivmeldung vom 27.09.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.09.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
© Martin Harvey / WWF-Canon
© Martin Harvey / WWF-Canon

In den Schutzgebieten des afrikanischen Staates Simbabwe werden immer mehr bedrohte Nashörner von Wilderern erschossen und das Versagen der Justiz bringt nach Ansicht des WWF die Arbeit von mehr als zehn Jahren Nashorn-Management in Gefahr.


Der Hintergrund: Obwohl vier Männer vor Gericht zugaben, in den vergangenen Jahren insgesamt 18 Nashörner getötet zu haben, kamen sie gegen eine Kaution in hohe von wenigen Cent frei – und tauchten sogleich unter. Die Wilderer haben nach eigenen Angaben die Tiere getötet und das kostbare Horn auf dem Schwarzmarkt verkauft. „Seit Januar 2000 wurden im Lowveld-Schutzgebiet insgesamt 70 Rhinozerosse getötet. Davon alleine 20 Exemplare im Jahr 2008“, erklärt WWF-Artenschutzexperte Volker Homes. „Das Problem der Wilderei in Simbabwe hat sich weiter verschärft.“

Das von Bürgerkriegen und politischen Unruhe heimgesuchte Land beherbergt Populationen der bedrohten Spitz- und Breitmaulnashörner. Während in früheren Jahren die Menschen aufgrund von Hungersnöten Nashörner erlegten, um deren Fleisch zu essen, hat die Wilderei inzwischen kommerzielle Formen angenommen. „Die Wilderer schießen die Nashörner, entfernen das Horn und lassen den Kadaver zurück“, berichtet Homes. Dem aus Nashorn gewonnen Pulver wird in der traditionellen, asiatischen Medizin eine Wirkung gegen Malaria, Epilepsie und Fieber zugeschrieben. Zwar ist Rhino-Horn – nicht zuletzt auf Druck des WWF - aus der offiziellen Pharmakopoe gestrichen worden, doch es gibt in Asien noch immer einen illegalen Markt.

Der WWF arbeitet eng mit den Naturschutzbehörden in Zimbabwe zusammen und konnte in den vergangenen Jahren immer wieder Erfolge beim Schutz der majestätischen Tiere erzielen. So haben sich die Nashornbestände in Zimbabwe stabilisiert und begannen sich endlich wieder zu erholen. Doch es macht sich angesichts des Versagens der Justiz und der Vollzugsbehörden eine zunehmende Frustration breit. „Die Erfolge der Vergangenheit sind in ernsthafter Gefahr. Und damit auch das Überleben einer ganzen Art“, erklärt Volker Homes angesichts des dramatischen Anstiegs der Wilderei. „Der WWF fordert von Zimbabwes Vollzugsbehörden ein härteres und konsequenteres Durchgreifen beim Kampf gegen die Wilderei und den illegalen Handel mit Nashorn.“

Quelle: WWF

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