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Niedersächsischer SPD-Umweltminister will anderen Umgang mit Wölfen

Archivmeldung vom 27.02.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.02.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Wolffamilie / Wölfe (Symbolbild)
Wolffamilie / Wölfe (Symbolbild)

Bild: Unbekannt / Eigenes Werk

Der niedersächsische Umweltminister Olaf Lies (SPD) hat vor den Gefahren gewarnt, die eine Rückkehr des Wolfes nach Deutschland mit sich bringen. "In der Vergangenheit gab es die Annahme, dass Wolf und Mensch schon irgendwie miteinander klarkommen", sagte Lies der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". "So leicht kann man es sich nicht machen", sagte Lies. Der Bestand der derzeit streng geschützten Wölfe wachse Jahr für Jahr um bis zu vierzig Prozent.

Durch diese rasante Ausbreitung werde der Wolf "zu einer bundesweiten Herausforderung, für die wir auch nationale Regeln brauchen", forderte Lies. Zudem gebe es immer mehr Probleme mit dem Verhalten der Tiere. "Die Wölfe nähern sich immer wieder auch sehr auffällig den Menschen und dringen bis in Städte vor", sagte Lies. "Da stellt sich schon die Frage, wie stark die angebliche natürliche Scheu vor dem Menschen beim Wolf noch ausgeprägt ist." Angesichts zahlreicher Nutztierrisse durch Wölfe sagte Lies: "Die Idee, dass der Wolf bei uns im Land lebt und sich nur von Wildtieren ernährt, funktioniert offensichtlich nicht." Der Minister fordert deshalb sehr rasch mehr Möglichkeiten zur Vergrämung und, falls erforderlich, zur Tötung von Wölfen.

"Wir können es uns nicht leisten, länger abzuwarten." Lies befürwortet auch "höhere Strafen" für Menschen, die den "Wolf bewusst zahm machen und anfüttern". Von der Politik wünscht sich der Minister einen ehrlichen Umgang mit Begriffen; denn "Wolfsmanagement" beinhalte auch die Tötung von Wölfen. Eine Bestandsregulierung beim Wolf durch Bejagung sei auch "nicht verwerflich". Lies kündigt zudem an, auch bei der Europäischen Union für einen Politikwechsel zu werben. Die für den Schutzstatus des Wolfes ausschlaggebenden Bestandszahlen müssten "viel häufiger als alle sechs Jahre" geprüft werden. Zudem müssten die Zahlen aktueller sein als bisher und es müsse endlich einheitliche Regeln für die Zählungen in den EU-Ländern geben.  "Insgesamt finde ich, dass beim Umgang mit dem Artenschutz auch zwischen einem Raubtier und zum Beispiel einer Wiesenvogelart unterschieden werden muss", sagte Lies der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung", zumal man "nicht ausschließen" könne, dass Wölfe künftig auch Menschen angriffen.

Hintergrund Wolf

Seit dem Jahr 2000 leben wieder Wölfe in Deutschland. War der Nachweis des ersten Rudels in Sachsen noch eine Sensation, hat sich der Umgang mit dem neuen Nachbarn vielerorts normalisiert. Mittlerweile leben etwa 60 Rudel, 13 Paare und 3 residente Einzeltiere in Deutschlands freier Natur.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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