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VIER PFOTEN kritisiert EU-Votum zu Tierversuchen

Archivmeldung vom 06.05.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.05.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Laut der internationalen Tierschutzorganisation VIER PFOTEN ist das Ergebnis der EU-Parlamentsabstimmung zur veralteten Tierversuchs-Direktive 86/609 nicht ausreichend. Die Vorschläge der Kommission wurden erheblich abgeschwächt.

Das Lobbying der Tierversuchsindustrie war erfolgreich: EU-Abgeordnete haben für eine Fortsetzung der Versuche an Primaten gestimmt - auch bei Versuchen ohne direkte Relevanz für die menschliche Gesundheit. Zudem dürfen Tiere weiterhin mehrmals für Experimente benutzt werden. Eine strenge ethische Überprüfung von Tierversuchen findet nicht statt.

Allerdings haben die EU-Abgeordneten für eine Höchstgrenze der zumutbaren Schmerzen bei Versuchstieren gestimmt sowie für eine verstärkte Förderung von alternativen Versuchsmethoden ohne Tierleid. VIER PFOTEN begrüßt zudem die zugesagte Unterstützung für neue EU- und länderbasierte Zentren für alternative Forschung. "Ein Hoffnungsschimmer für Labortiere, aber insgesamt zu wenig", sagt Dr. Marlene Wartenberg von VIER PFOTEN.

"Die Abstimmung ist ein Teilsieg für die humane Wissenschaft", so Dr. Wartenberg weiter. "EU-Abgeordnete haben die Gelegenheit verpasst, ein wahrhaft progressives Gesetz zu schaffen. Weite Teile der europäischen Bevölkerung wünschen sich besseren Schutz für Labortiere und alternative medizinische Forschungsmethoden ohne Tierleid".

Noch in diesem Jahr soll über die abgeänderten Vorschläge der Kommission im EU-Ministerrat abgestimmt werden, bevor sie vermutlich wieder an das EU-Parlament übermittelt werden. Eine endgültige Gesetzgebung wird erst für 2010 erwartet.

Vor kurzem startete VIER PFOTEN gemeinsam mit zwei anderen Organisationen eine Online-Demonstration vor dem Europäischen Parlament. Tausende EU-Bürger haben sich der Demonstration angeschlossen und fordern einen verbesserten Schutz für Versuchstiere in Europa.

Hintergrund zur Abstimmung

Die Beschlüsse der EU-Abgeordneten:

  • Nein zu einer strengen Begrenzung von Mehrfachversuchen an einzelnen Tieren
  • Nein zur Begrenzung von Versuchen an Primaten - Primaten werden weiterhin auch für Experimente zu nicht-lebensbedrohlichen Krankheiten benutzt
  • Nein zu einem gestaffelten Abbau von Versuchen an Affen
  • Nein zu einer zentralen Aufsicht und Kontrolle vor Vergabe einer Tiernutzungslizenz; eine unabhängige ethische und wissenschaftliche Prüfung von Tierversuchen findet nicht statt, die Forschungsinstitutionen dürfen sich selbst kontrollieren
  • Ja zu einer Höchstgrenze der zumutbaren Schmerzen für Versuchstiere
  • Ja zur Gründung von EU- und länderbasierten Zentren für alternative Forschungsmethoden
  •   Ja zur Ausweitung des Schutzgesetzes auf einige wirbellose Tiere und Embryos; ihre Verwendung geschah bisher außerhalb eines gesetzlichen Rahmens
  • Ja zu einer Ausweitung des Gesetzes auch auf einfache Medizinforschung; alle Tierversuche werden nun durch die EU-Direktive reguliert
  • Ein Verbot von Versuchen an Menschenaffen bleibt - außer in außergewöhnlichen und unvorhersehbaren Situationen.

Quelle: VIER PFOTEN

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