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AKW-Laufzeitverlängerung ist kein Klimaschutz

Archivmeldung vom 21.12.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.12.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Jens Brehl

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat Bundesumweltminister Sigmar Gabriel aufgefordert, den heute von EnBW gestellten Antrag zur Laufzeitverlängerung für das AKW Neckarwestheim 1 nicht zu genehmigen.

Der Reaktor gehöre zu den ältesten und unsichersten Atomanlagen Deutschlands und müsse wie im Atomkonsens und im Atomgesetz vereinbart, spätestens Anfang 2009 vom Netz genommen werden. Mit seinem Antrag stelle EnBW seine egoistischen Gewinninteressen über die Sicherheit der Bevölkerung.

EnBW wolle Strommengen von einem jüngeren Reaktor auf einen älteren (Neckarwestheim 1) übertragen. In einem solchen Fall verlange das Atomgesetz, dass die Altanlage zumindest auf dem gleichen Sicherheitsniveau stehe wie die jüngere. Das sei jedoch bei Neckarwestheim 1 nicht gegeben. Dieser Reaktor sei nicht gegen den Absturz von Flugzeugen und somit auch nicht gegen Terrorangriffe gesichert. Eine Serie von Pannen belege zudem die generelle Störanfälligkeit der Atomanlage.

Angelika Zahrnt, Vorsitzende des BUND: "EnBW-Chef Utz Claassen spekuliert offensichtlich darauf, dass die SPD bei der nächsten Bundestagswahl aus der Regierung ausscheidet und dann eine andere Koalition Laufzeitverlängerungen für Atomkraftwerke durchsetzen wird. Umweltminister Gabriel muss solchen Strategiespielchen zur Aushebelung des Atomkonsenses eine deutliche Abfuhr erteilen."

EnBW versuche, eine verlängerte Laufzeit für Neckarwestheim 1 mit dem Argument zu begründen, Atomkraftwerke nützten dem Klimaschutz. Mit einem Anteil von nur 2,5 Prozent am Energiebedarf spiele die Atomenergie im globalen Energiemix jedoch nur eine marginale Rolle. Selbst eine Verdoppelung dieses Anteils würde folglich die aus dem Energieverbrauch resultierenden Klimaprobleme nicht lösen. Auch in Deutschland stehe die Atomkraft einem optimierten Klimaschutz im Weg. Verlängerte Laufzeiten der Atomanlagen würden den Ausbau der erneuerbaren Energien und die Steigerung der Energieeffizienz verzögern, da der Druck für Neuinvestitionen fehle. Zudem vergrößerten sich die Risiken der Atomkraft weiter, wenn ihr Anteil zunehme. Auch seien die begrenzten Uranvorkommen in wenigen Jahrzehnten verbraucht.

Zahrnt: "Wenn EnBW längere Laufzeiten für sein Atomkraftwerk mit dem Schutz des Klimas begründet, ist dies mehr als fadenscheinig. Der Energiekonzern hat erst vor kurzem den Bau eines neuen Steinkohlekraftwerks in Baden-Württemberg angekündigt und plant außerdem ein neues Braunkohlekraftwerk in Sachsen-Anhalt. Echter Klimaschutz würde bedeuten, auf diese CO2-Schleudern zu verzichten, sofort aus der Atomkraft auszusteigen und in effiziente Kraftwerke mit Kraft-Wärme-Kopplung und in erneuerbare Energien zu investieren."

Quelle: Pressemitteilung BUND

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