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Klimaschutz: Vattenfall baut das erste CO2-freie Kraftwerk

Archivmeldung vom 23.05.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.05.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

Bis zu eine Milliarde Euro gibt der Energiekonzern Vattenfall für die Umrüstung des Kraftwerks bei Cottbus aus. Durch den Einsatz neuer Technologien soll es "annähernd CO2-frei" Strom aus Kohle erzeugen. Die Anlage soll spätestens 2015 in Betrieb gehen – schon dieses Jahr läuft eine Testanlage in der Lausitz.

Der Energiekonzern Vattenfall Europe plant den Bau einer Demonstrationsanlage für eine „annähernd CO2-freie Kohleverstromung“. An einem Kraftwerksblock in Jänschwalde bei Cottbus sollen bis spätestens 2015 zwei Technologien zur Kohlendioxid-Abscheidung zum Einsatz kommen, teilte das Unternehmen in Berlin mit. Die Investitionskosten werden auf bis zu einer Mrd. Euro geschätzt. Es handelt sich um das weltweit erste Projekt dieser Art.

„Ich bin überzeugt, dass Kohle Zukunft hat“, sagte Tuomo Hatakka, Vorstandschef von Vattenfall Europe. Sein Unternehmen mache Ernst mit konkreten Lösungen für das Problem der CO2-Emissionen. Bereits im Spätsommer dieses Jahres will Vattenfall eine rund 70 Mio. Euro teure Pilotanlage für ein Braunkohlekraftwerk mit CO2-Abscheidung am Standort Schwarze Pumpe in der Lausitz in Betrieb nehmen. Während diese Testanlagen nur über eine Leistung von 30 Megawatt verfügt, soll das Kraftwerk in Jänschwalde mit einer Erzeugungsleistung von 500 Megawatt um ein Vielfaches größer sein. Baubeginn ist für 2011 geplant, die Inbetriebnahme spätestens 2015.

Damit gehe das Unternehmen den nächsten Schritt auf dem Weg zur Serienreife dieser Technologie, sagte Hatakka. Für die Demonstrationsanlage in Jänschwalde soll nach jetzigem Planungsstand einer der sechs 500-Megawatt-Kraftwerksblöcke so umgerüstet werden, dass das anfallende Treibhausgas Kohlendioxid abgefiltert und eingelagert werden könne („Capture and Storage“, CCS). Dieser Innovation komme internationale Bedeutung zu, da die Kohleverstromung angesichts des Klimawandels perspektivisch weitgehend ohne den Ausstoß von Kohlendioxid erfolgen müsse. Nach dem Bau der Demonstrationsanlage will Vattenfall Europe bis 2020 ein erstes kommerzielles Großkraftwerk mit CCS-Technik errichten.

Zu dem Konzept gehört, dass das abgetrennte CO2 in flüssiger Form unterirdisch gelagert wird. Für die Pilotanlage sollen Tanklastwagen den Transport übernehmen und in den nächsten Jahren rund 100.000 Tonnen Kohlendioxid in ein rund 350 Kilometer entferntes, ausgebeutetes Gasfeld in der Altmark in Sachsen-Anhalt bringen. Dafür wurde eine Kooperation mit der französischen Gaz de France geschlossen. Für das größere Demonstrationskraftwerk sei eine Pipeline geplant. Auch das CO2 aus der größeren Anlage könne in der früheren Erdgaslagerstätte bei Salzwedel eingelagert werden. Es würden aber auch noch weitere mögliche Lagerstätten geprüft.

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