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NABU: Ernüchternde Bilanz zum Artenschutz in Deutschland

Archivmeldung vom 02.03.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.03.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Mit Blick auf den Internationalen Tag des Artenschutzes (3.3.) hat der NABU eine ernüchternde Bilanz zum Artenschutz in Deutschland gezogen. Einzelne Erfolge wie beim Seeadler, Fischotter, Wolf und Luchs dürften nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Lage insgesamt weiterhin dramatisch ist.

"Die Politik übertrifft sich zurzeit leider nur in Lippenbekenntnissen, etwas für den Schutz der Arten tun zu wollen. Die EU-Staaten haben sich verpflichtet, bis 2010 das Artensterben zu stoppen. Die Zeit läuft bald ab und konkrete Leistungen, wie der Artenverlust aufgehalten werden kann, stehen weiter aus", sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Ob es überhaupt noch zu einem bundeseinheitlichen Mindestschutz durch ein neues Naturschutzgesetz komme, sei weiterhin offen.

Die Vielfalt der Tier- und Pflanzenarten ist seit dem ersten Tag des Artenschutzes 1973 stark zurück gegangen. 43 Prozent aller Brutvogelarten Europas (226 Arten) sind gefährdet. Selbst ehemals häufige Feldvögel sind seit 1980 um durchschnittlich 50 Prozent weniger geworden. Besonders alarmierend ist der Rückgang bei Arten wie Feldlerche, Grauammer und Rebhuhn, die nicht von der Ausweisung von Natura 2000-Gebieten nach der EG-Vogelschutzrichtlinie profitieren.

"Wir stehen kurz davor, alle Spezialisten zu verlieren, selbst Allerweltsarten wie Spatz und Feldlerche verschwinden mehr und mehr", warnte Tschimpke. Als Gegenmodell zum "weiter wie bisher" habe der NABU mit seinem "Masterplan 2010" bereits im vergangen Jahr konkrete Maßnahmen aufgezeigt, wie dem weiteren Artenschwund sofort begegnet werden kann.

Tschimpke: "Aber selbst die Arten,  bei denen wir den gesetzlichen Schutz ernst nehmen, wie Luchs und Wolf, sind dem Tod auf unseren Straßen hilflos ausgeliefert, weil ihre Lebensräume zerschnitten werden." Hier gelte es,  die Gelder des Konjunkturprogramms sinnvoll zu nutzen. "Jetzt ist es an den Ländern, ihren Bedarf für Grünbrücken und andere Querungshilfen anzumelden, damit bis 2011 die ersten Pfeiler für mehr Artenschutz in der bundesweiten Verkehrswegeplanung gezogen werden können", so Tschimpke. Der NABU-Bundeswildwegeplan gebe die Richtung vor, jetzt müsse gehandelt werden.

Quelle: NABU

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