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Elefantenzählung in Mosambik: Jedes 2. Tier tot durch Wilderei

Archivmeldung vom 21.06.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.06.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Ulla Trampert / pixelio.de
Bild: Ulla Trampert / pixelio.de

In den letzten drei Jahren sind im Quirimbas Nationalpark im Norden Mosambiks bis zu 900 Elefanten ums Leben gekommen, wie eine Wildtierzählung des WWF ergeben hat. Jeder zweite der aus der Luft gezählten Dickhäuter sei tot gewesen, berichten die Umweltschützer. Mit nun unter 1.000 Elefanten sei die Population im Nationalpark auf einem historischen Tiefstand angelangt. „Der Quirimbas Nationalpark steht beispielhaft für die Wilderei-Probleme in Ostafrika“, konstatiert Brit Reichelt-Zolho, Afrika-Referentin beim WWF Deutschland. „Armut, Korruption und die mangelnde Durchsetzung von Gesetzen untergraben den Naturschutz und mindern die Möglichkeiten für eine nachhaltige Entwicklung.“

Nach Angaben des WWF hat sich Mosambik in den letzten Jahren zu einer Drehscheibe für den internationalen Wildtierschmuggel entwickelt. Viele Wilderer würden hier rekrutiert, um dann im eigenen Land oder Nachbarstaaten auf die Jagd zu gehen, wie zum Beispiel im Krüger Nationalpark in Südafrika. Auch über Mosambik erfolge dann die Verschiffung der Waren nach Asien. Vor allem in China, Vietnam und Thailand erzielen die Stoßzähne der Elefanten und das Horn von Nashörnern hohe Preise auf dem Schwarzmarkt. „Für viele Mosambikaner, die vor allem in den ländlichen Gebieten kaum Aufstiegschancen haben, ist die Wilderei eine letzte und riskante Chance aus der Armut zu entfliehen. Wir müssen daher auch ein soziales und entwicklungspolitisches Problem lösen“, so Brit Reichelt-Zolho. Daneben fordert der WWF die internationale Gemeinschaft auf, mehr Druck auf die Staaten auszuüben. Sowohl die Herkunfts- als auch Zielländer müssten mehr gegen den lukrativen Schmuggel tun.

Zur Eindämmung der Wilderei-Krise treffen diese Woche Vertreter des WWF mit anderen Umweltschutzorganisationen und der Regierung Mosambiks zusammen. Auf dem vom Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) kofinanzierten Workshop geht es darum, Maßnahmen zu beschließen, die den Strafvollzug stärken und Einkommensmöglichen für die lokale Bevölkerung schaffen. Bereits im vergangenen Jahr hatte die Artenschutzkonferenz CITES Mosambik aufgetragen, mehr gegen den illegalen Wildtierhandel zu tun. Sollte das Land dieser Aufforderung nicht nachkommen, drohen Handelssanktionen.

Quelle: WWF

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