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Landwirtschaft frisst die Erde auf

Archivmeldung vom 02.06.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.06.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Industrielle Landwirtschaft fordert dem Planeten vieles ab. Bild: Dieter Schütz/pixelio.de
Industrielle Landwirtschaft fordert dem Planeten vieles ab. Bild: Dieter Schütz/pixelio.de

Wie sich die Welt ernährt und wie sie Energie erzeugt, wird die Entwicklung im 21. Jahrhundert maßgeblich mitbestimmen. In diesen zwei Sektoren gilt es, dramatische Reformen zu setzen, um die Zukunft der Erde zu sichern. Zu diesem Schluss kommt das International Panel for Sustainable Resorce Management des United Nations Environmental Programme (UNEP), das heute, Mittwoch, seine jüngste Studie präsentiert.

"Prinzipiell geht es darum, aufzuzeigen, wie man der Sorge über die Begrenzung der Ressourcen sinnvoll begegnen kann", so Co-Chairman Ernst Ulrich von Weizsäcker gegenüber pressetext. In fünf Arbeitsgruppen wird daran gearbeitet, eine Abkoppelung des Wohlstands vom Ressourcenverbrauch zu dokumentieren. "Wir haben in unserer ersten Studie genau herausgekehrt, was auf der Erde die größten Umweltschäden verursacht", so Edgar Hertwich, Professor für Energie and Umweltsystemanalyse der norwegischen Universität für Wissenschaft und Technologie gegenüber pressetext. "An der Spitze steht die Nutzung fossiler Brennstoffe, der Abbau bzw. die energieintensive Herstellung einiger Materialien wie etwa Eisen, Stahl, Aluminium und Plastik."

Auch Landwirtschaft frisst den Planeten auf

"Ganz oben auf der Liste der größten ökologischen Fußabdrücke steht jedoch auch die Landwirtschaft", betont Hertwich. "Sie ist verantwortlich für 20 Prozent der Treibhausgasemissionen, für 60 Prozent der Phosphor- und Stickstoffemissionen und für 30 Prozent der Gift-Emissionen in Europa - insbesondere von Chemikalien." Die Produktion von Fleisch- und Milchprodukten trage den größten Anteil an diesen Umweltfolgen. "Auf Kosten der Landwirtschaft gehen zudem 70 Prozent des weltweiten Süßwasserbedarfs und 38 Prozent der gesamten Fläche."

"Je wohlhabender ein Land ist, desto mehr wird konsumiert und desto mehr negative Einflüsse hat dies auf die Umwelt. Das bestimmt maßgeblich die gravierenden Unterschiede zwischen den Regionen der Welt", so Hertwich. "Die negativen Umwelteinflüsse steigen bei Verdopplung des Einkommens um nahezu 80 Prozent." Damit wird in dem Bericht widerlegt, dass höherer Wohlstand zu einem grüneren Planeten führt. 20 bis 30 Prozent des ökologischen Fußabdrucks entstehen übrigens außerhalb eines Landes - nämlich durch den Import von Waren.

Optionen für nachhaltiges Handeln

"Das Panel stellt eine Diagnose. Nun geht es darum, die geeignete Therapie dazu zu finden", so von Weizsäcker. "Wir folgen der von UNEP-Direktor Achim Steiner vorgeschlagenen Abkopplung des Wohlstands von den verursachten Schäden. Im Falle der Landwirtschaft bedeutet dies unter der Prämisse, dass die Weltbevölkerung bis 2050 um 50 Prozent zunimmt, eine radikale Änderung der Ernährungsgewohnheiten weg von tierischen Produkten."

"Der Bericht, der heute veröffentlicht wird, richtet sich an die Policymakers, um aufzuzeigen, dass sehr viel Arbeit nötig ist", sagt von Weizsäcker. Zudem werde allerdings auch das Ziel verfolgt, das Panel weltweit bekannt zu machen. Im 149-seitigen Bericht wurde genau erarbeitet, wo die großen Umweltauswirkungen liegen. Erwähnenswert sei in diesem Zusammenhang auch eine dringend nötige Erhöhung der Recyclingraten von wertvollen Metallen in der Elektronik sowie eine Verbesserung der Effizienz der Wassernutzung.

Quelle: pressetext.deutschland Wolfgang Weitlaner

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