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Gegner des Pestizids Glyphosat wollen Felder besetzen

Archivmeldung vom 28.06.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.06.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Einsatz eines Glyphosat-Produkts anstelle mechanischer Maßnahmen zum Freihalten der Baumscheibe von Bewuchs
Einsatz eines Glyphosat-Produkts anstelle mechanischer Maßnahmen zum Freihalten der Baumscheibe von Bewuchs

Foto: Mnolf
Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Politikprofessor und Aktivist Peter Grottian ruft zu Feldbesetzungen gegen das Pestizid Glyphosat auf. "Wir wollen im Juli im südlichen Baden-Württemberg nachts auf einen Weinberg und ein Rapsfeld gehen, riesige Plakate aufstellen und vorsichtig auf die Pflanzen legen", sagte Grottian der Tageszeitung "taz" (Freitagausgabe). Ungefähr gleichzeitig sollten ähnliche Aktionen im brandenburgischen Werder und im niedersächsischen Oldenburg stattfinden. Der emeritierte Berliner Politologe ist seit Jahrzehnten prominenter Akteur sozialer Bewegungen.

Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU) versuche, den Glyphosateinsatz durch weniger schädliche Alternativen nur zu reduzieren, kritisierte Grottian: "Das dauert zu lange. Die Regierung muss die Bauern dafür belohnen, dass sie auf Glyphosat verzichten." 76 Prozent der Bundesbürger wollten einen sofortigen Glyphosat-Stopp, zeige eine von ihm in Auftrag gegebene Umfrage des Meinungsforschungsinstituts infratest-dimap.

Bisher hat Grottian unter anderem über zwei Anzeigen in Regionalzeitungen Mitstreiter gesucht. "Wir haben schon ungefähr 12 bis 15 Leute, die mitmachen. Und wir brauchen 25. Nachts müssen Leute da bleiben, um die Besetzung formal aufrechtzuerhalten." Auch aus Werder und Oldenburg hätten sich bereits Aktivisten gemeldet. Noch seien es aber zu wenig.

"Wir wollen keine Aktionen gegen die Bauern machen", ergänzte Grottian. Er hoffe, dass die Landwirte die Besetzungen dulden. Denn auch viele Bauern hätten ein schlechtes Gewissen wegen des Glyphosat-Einsatzes, sähen sich aber dazu gezwungen, weil sie zu wenig für ihre Produkte bekämen. "Mir geht es auch darum, dass die Zwänge in der Landwirtschaft sichtbar werden und nicht dieses Geheul losgeht, die Bauern seien die Prügelknaben der Nation."

Glyphosat ist der meistverkaufte Pestizidwirkstoff. Im März 2015 stufte ihn die Krebsforschungsagentur der Weltgesundheitsorganisation als "wahrscheinlich krebserregend" ein. Zudem zerstört Glyphosat so gut wie alle nicht gentechnisch veränderten Pflanzen auf dem Feld und damit auch Nahrung beispielsweise für Vögel und Insekten. --- jma/ksc

Quelle: taz - die tageszeitung (ots)

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