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WWF: Deutsche Unternehmen tun zu wenig gegen weltweite Entwaldung

Archivmeldung vom 16.04.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.04.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Öko-Jobs: Hier bei der Rodung von Wäldern für Windkraftanlagen: Etwa 1,73ha pro Windkraftanlage (Symbolbild)
Öko-Jobs: Hier bei der Rodung von Wäldern für Windkraftanlagen: Etwa 1,73ha pro Windkraftanlage (Symbolbild)

Bild: Unbekannt / Eigenes Werk

Deutschlands Wirtschaft unternimmt zu wenig, um dem weltweiten Waldsterben entgegenzuwirken. Das ist das Ergebnis einer Studie der Umweltorganisation WWF, berichtet der "Spiegel".

Die Naturschützer haben Hersteller und Händler befragt, wie sich der Anbau von Vorprodukten und Zutaten für ihre Waren auf den Verlust von Wäldern auswirkt. Untersucht wurden Palmöl-, Soja- und Kakaoplantagen sowie Rinderzuchtbetriebe für die Gewinnung von Fleisch oder Leder. Das Ergebnis ist ernüchternd: Zwar hätten fast alle 15 der insgesamt 27 angeschriebenen großen Unternehmen, die auf die Fragen des WWF antworteten, das Thema Entwaldung auf ihrer Agenda - allerdings "bei Weitem nicht im notwendigen Umfang".

Selbst die am besten bewerteten Unternehmen der Studie, der Discounter Lidl sowie der Kosmetikkonzern Beiersdorf, erreichten gerade einmal 67 beziehungsweise 65 von 100 möglichen Punkten; das durchschnittliche Ergebnis lag bei nur 50 Prozent. Am schlechtesten schnitt der Industrieschlachter Tönnies ab (37 von 100 Punkten). Das Unternehmen sagt, die Matrix des WWF sei auf Tönnies kaum anzuwenden, da man kein Soja direkt beziehe. Es habe sich bereits verpflichtet, bis Ende des Jahres nur noch Schweine abzunehmen, bei denen sichergestellt sei, dass sie nicht mit Soja gefüttert worden seien, welches aus Brandrodungs- oder Entwaldungs-Gebieten stamme.

Der WWF betont, insgesamt gebe es "deutlichen Aufholbedarf" in der deutschen Wirtschaft, um der Verantwortung bei den Lieferketten nachzukommen. Auch wenn viele Unternehmen ihre Pläne deutlich verbessert hätten und "entwaldungsfreie Lieferketten" versprächen, sei schon die Umsetzung der selbst gesteckten Ziele für die meisten Firmen eine große Herausforderung. Neben einem EU-Gesetz zum Stopp der globalen Entwaldung brauche es endlich mehr Transparenz und eine Selbstverpflichtung der Unternehmen, sich gegen Zerstörung anderer Ökosysteme einzusetzen. Laut dem WWF gehen jedes Jahr weltweit zehn Millionen Hektar Wald verloren, das entspricht einer Fläche, die größer als Österreich ist.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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