Direkt zum Inhalt Direkt zur Navigation
Sie sind hier: Startseite Nachrichten Natur/Umwelt Bericht zum Soja-Anbau: Entwaldung in Hotspot-Gemeinden im brasilianischen Cerrado hat um 61 Prozent zugenommen

Bericht zum Soja-Anbau: Entwaldung in Hotspot-Gemeinden im brasilianischen Cerrado hat um 61 Prozent zugenommen

Archivmeldung vom 24.03.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.03.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Sojabohnenfeld in Rio Grande do Sul (Brasilien) (Symbolbild)
Sojabohnenfeld in Rio Grande do Sul (Brasilien) (Symbolbild)

Foto: Tiago Fioreze
Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH), Harvest und Rainforest Foundation Norway haben einen neuen besorgniserregenden Bericht über die zunehmende Waldzerstörung in den Sojaanbaugebieten im brasilianischen Cerrado vorgelegt. Trotz Selbstverpflichtungen zum Waldschutz und angekündigten Schutzmaßnahmen von sechs großen Sojahändlern stieg die Entwaldung in 25 stark gefährdeten Gebieten der bewaldeten Savanne um 61 Prozent.

Soja hat den höchsten Anteil an der durch europäische Importe verursachten Entwaldung. Der größte Teil des importierten Sojas fließt als Eiweißfutter in die Massentierhaltung. Die Europäische Kommission plant, gegen die Entwaldung durch europäische Importe von entwaldungskritischen Rohstoffen wie Soja vorzugehen. Die vorgeschlagenen verbindlichen Maßnahmen für mehr Transparenz und Rückverfolgbarkeit in den Lieferketten stehen jedoch unter starkem Druck durch die europäische Soja- und Futtermittellobby. So soll etwa die getrennte Rückverfolgung für entwaldungsfreies und nicht-entwaldungsfreies Soja wieder aufgeweicht werden.

Dazu Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH: "Freiwillige Maßnahmen der Agrarbranche gegen die Zerstörung von Ökosystemen allein reichen nicht aus. Das geplante EU-Gesetz gegen Entwaldung ist ein wichtiger Meilenstein für den Schutz der Wälder und muss gegenüber den Interessen der Futtermittelindustrie verteidigt werden. Ohne eine getrennte vollständige Rückverfolgung des Sojas bis zum Feld kann weiter Soja, für das Wald gerodet wurde, ohne negative Konsequenzen auf dem EU-Markt landen."

"Die großen Sojafuttermittelhändler sind mit ihren Selbstverpflichtungen zum Wälderschutz krachend gescheitert. Es liegt nun am EU-Gesetzgeber, für wirksame Mechanismen zur Eindämmung der Entwaldung und des Verlusts der biologischen Vielfalt zu sorgen", so Anahita Yousefi, Direktorin der Umweltorganisation Harvest.

Hinzu kommt, dass das EU-Gesetz auf Wälder beschränkt bleiben soll. Damit würde ein Großteil der Naturzerstörung für Soja Exporte in die EU durchs Raster fallen. Die DUH, RFN und Harvest fordern die Bundesregierung dazu auf, im EU-Rat intensiv auf die Aufnahme von Savannen wie den Cerrado, Grasland und Feuchtgebieten in den Gesetzestext zu drängen.

"Die Sojabranche hat zu lange zugelassen, dass einige der wertvollsten Ökosysteme der Welt zerstört werden. Um die Zerstörung der Natur durch den EU-Verbrauch zu begrenzen, müssen Ökosysteme wie Savannen und Feuchtgebiete dringend in dieses Gesetz aufgenommen werden", meint Nils Hermann Ranum, Leiter des Drivers of Deforestation-Programms bei der Rainforest Foundation Norway.

  • Zum Soja-Bericht: http://l.duh.de/p220324b

Quelle: Deutsche Umwelthilfe e.V. (ots)

Videos
Daniel Mantey Bild: Hertwelle432
"MANTEY halb 8" deckt auf - Wer steuert den öffentlich-rechtlichen Rundfunk?
Mantey halb 8 - Logo des Sendeformates
"MANTEY halb 8": Enthüllungen zu Medienverantwortung und Turcks Überraschungen bei und Energiewende-Renditen!
Termine
Newsletter
Wollen Sie unsere Nachrichten täglich kompakt und kostenlos per Mail? Dann tragen Sie sich hier ein:
Schreiben Sie bitte duckte in folgendes Feld um den Spam-Filter zu umgehen

Anzeige