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Änderung der Schweinehaltung: Eklat in Sitzung der Tierschutzkommission

Archivmeldung vom 16.08.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.08.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Symbolbild
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Bild: Eigenes Werk /OTT

Die Bundesregierung hat Ärger mit den Tierschutzvertretern innerhalb der Bundestierschutzkommission. Diese haben sich nach einem Bericht der "Neuen Osnabrücker Zeitung" in der jüngsten Sitzung des Gremiums geweigert, über die von der Regierung geplanten Änderungen in der Schweinehaltung zu beraten, und den Raum verlassen.

Die geplanten Änderungen verstießen gegen den im Grundgesetz verankerten Tierschutz, heißt es in einem gemeinsamen Schreiben des Bundesverbandes Tierschutz, des Vereins "Menschen für Tierrechte" und des Tierschutzbundes an das Agrarministerium, das der "NOZ" vorliegt. Die Tierschutzkommission dürfe "nicht über eine Verordnung entscheiden, die Rechtsverstöße legitimiert". Das Bundesagrarministerium wollte die Vorgänge mit Verweis auf die Vertraulichkeit der Beratungen nicht kommentieren.

Konkret geht es laut "NOZ" bei dem Streit um die Haltung von Sauen im Kastenstand. Das Gestänge schränkt die Tiere vor und nach der Besamung für einige Tage stark in der Bewegung ein. Das Oberverwaltungsgericht Magdeburg hatte 2015 im sogenannten Kastenstandurteil entschieden, dass jedes Tier im Liegen die Beine ausstrecken können muss, ohne an Nachbartiere oder andere Hindernisse zu stoßen. Die meisten Kastenstände erfüllen diese Vorgaben nicht. Nach Auffassung der Tierschutzvertreter, die von einem Gutachten gestützt wird, werden auch die Änderungspläne der Regierung diesem Anspruch nicht gerecht.

Tierschutzbund-Präsident Thomas Schröder sagte der "NOZ", Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU) begehe "bewussten Rechtsbruch, wenn die Verordnung wie geplant beschlossen wird". Die geplanten Änderungen seien ein "direkter Angriff auf das Staatsziel Tierschutz", monierte Schröder, der Mitglied der Kommission ist. Er warf dem Agrarministerium vor: "Ökonomie geht über alles, Tierschutz zählt nichts." Die Kommission hat allerdings nur eine beratende Funktion. Das Ministerium plant, dass die Änderungen 2020 in Kraft treten.

Kritik kommt indes auch vom Bauernverband. Laut Generalsekretär Bernhard Krüsken wird der notwendige Umbau der Ställe deutlich teurer als 700 Millionen Euro. Diese Summe hat die Bundesregierung veranschlagt. Krüsken teilte der "NOZ" mit, er gehe von einem "Investitionsvolumen in der Größenordnung zwischen drei und vier Milliarden Euro" aus.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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