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Studie bestätigt: Ozeane werden immer saurer

Archivmeldung vom 24.04.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.04.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Schlechte Zeiten für Korallen. Bild: pixelio.de/tokamuwi
Schlechte Zeiten für Korallen. Bild: pixelio.de/tokamuwi

Die US-amerikanische National Academy of Sciences hat in einer nun veröffentlichten Studie einmal mehr auf die Veränderung der chemischen Zusammensetzung der Ozeane hingewiesen. Die vom Kongress beauftragte Untersuchung kommt zum Schluss, dass die Versauerung der Meere ein ernstzunehmendes Problem für die Biodiversität darstellt. Zudem wird die Gründung eines National Ocean Acidification Program beschlossen, das die Forschungsaktivitäten zur Ozeanversauerung koordiniert.

"Der nun präsentierte Report ist aufgrund seiner Schärfe exzellent", meint Ulf Riebesell, Professor für biologische Ozeanographie am Kieler IFM-GEOMAR, im pressetext-Interview. Tatsache ist, dass viele kalkbildenden Organismen in den Meeren von der Versauerung betroffen sind. Massiv unter Druck stehen hier ganz besonders jene Arten, die die veränderte Situation nicht kompensieren können. Dazu zählen beispielsweise viele Warmwasserkorallen.

Vielzahl europäischer Publikationen

Bekannt ist, dass seit der industriellen Revolution der pH-Wert von 8,2 auf 8,1 gefallen ist. Experten gehen davon aus, dass dieser Wert bis zum Ende des Jahrhunderts um weitere 0,2 bis 0,3 Punkte fallen könnte. "In den vergangenen Jahren hat es eine Vielzahl an Publikationen von europäischen Forschern zu diesem Thema gegeben", so Riebesell. Europäische Forschungseinrichtungen haben sich - alleine schon aufgrund der EU-Projekte - zur Erarbeitung gemeinsamer Strategien und Programme dazu vernetzt.

"Um dem Problem zu begegnen, ist es erforderlich, Forschungsperspektiven zu erarbeiten. Hier geht es darum zu erfassen, wo man steht und wie man weitermachen soll", so Riebesell. Es sei erfreulich, dass die USA nun mit dem Forschungsprogramm eine Vernetzung lokaler Forschungseinrichtungen schafft. Riebesell sieht in diesem Zusammenhang einen weiteren Schritt zu einer Einbindung in internationale Programme.

Internationale Zusammenarbeit zwingend erforderlich

"Um die Risiken der zunehmenden Versauerung besser zu verstehen, ist internationale Kooperation zwingend erforderlich", meint Riebesell. Das bedeute, dass in Zukunft nicht nur Europa und die USA, sondern auch Asien, Australien und Afrika in dieses Netzwerk eingebunden werden sollen.

Im Rahmen des National Ocean Acidification Program wurde von den beteiligten Forschern ein mehrteiliger Projektvorschlag vereinbart. Dazu gehört unter anderem die Schaffung eines integrierten Ozeanversauerungs-Beobachtungsnetzwerks unter Einbeziehung neuer Methoden und Techniken zur genaueren Messung, verstärkte Forschung in jenen Bereichen, in denen es immer noch Informationslücken gibt, und einen effektiven Zehn-Jahres-Plan mit konkreten Zielen sowie deren Durchsetzung.

Bestätigung der dramatischen Entwicklung

Eine Vielzahl der im Meer lebenden Organismen - von Meeresalgen bis hin zu Muscheln, Schnecken und Korallen - brauchen zum Aufbau ihres Kalkskeletts Kalziumkarbonat aus dem Meerwasser. Während des vergangenen Jahrhunderts haben die Weltmeere fast die Hälfte des vom Menschen emittierten atmosphärischen CO2 absorbiert. Mit der Absorption wird das Meerwasser immer saurer und damit verringert sich auch der Karbonatgehalt, den diese Lebewesen zum Aufbau ihrer Kalkschalen benötigen.

Quelle: pressetext.deutschland Wolfgang Weitlaner

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