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Kopenhagener Zoo-Direktor: "Die Natur ist kein Disney-Film"

Archivmeldung vom 01.04.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.04.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Kopenhagener Zoo
Kopenhagener Zoo

Foto: User:Common Good
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Kopenhagener Zoo-Direktor Bengt Holst kritisiert im neuen stern, dass Tiere zu sehr vermenschlicht werden. Holst ist weltweit bekanntgeworden, weil er im vergangenen Jahr die Giraffe Marius töten und öffentlich an Löwen verfüttern ließ. Im Interview mit dem stern sagte Holst, dass er sich generell vorstellen könne, das gleiche mit einem Gorilla-Baby zu machen. "So weit sind wir nur noch nicht. Aber wenn wir mal in 20 Jahren so weit mit der Zucht von Gorillas kommen sollten, dass wir auch da überzählige Tiere haben, dann ja, um einen gesunden Bestand zu sichern."

Die Kritik an seiner Arbeit passe zu "dieser Disney-Welt, in der alle Tiere immer nett sind", sagte Holst dem stern. "Aber so ist das nun mal nicht." Er warnt davor, Tieren im Zoo öffentliche Namen zu geben. Das Beispiel des Berliner Eisbären Knut habe gezeigt, wie es falsch laufen könne. Die Kollegen seien zu weit gegangen: "Knut war ein halber Mensch, er wurde wie ein Kuscheltier dem Publikum präsentiert. Ein Eisbär ist aber ein wildes Tier und sollte auch so behandelt werden", sagte Holst.

Nach dem Tod der Giraffe schlug dem Zoodirektor der Hass aus aller Welt entgegen, Dutzende Morddrohungen erreichten ihn. In seiner Heimat Dänemark dagegen fand er Unterstützung und wurde gar von dänischen Zeitungslesern zum "Kopenhagener des Jahres" gewählt.

Quelle: Gruner+Jahr, stern (ots)

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