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Bayrischer Bär macht Sorgen - WWF fordert Management-Plan für einwandernde Bären

Archivmeldung vom 23.05.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.05.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Entscheidung des bayrischen Umweltministers Werner Schnappauf, den nach Bayern eingewanderten Braunbären zum Abschuss frei zu geben, wird vom WWF akzeptiert. Die Entscheidung beruhe auf Beratungen mit Wildbiologen und Bärenexperten, an denen sich auch Fachleute des WWF beteiligt haben.

"Wir versuchen nach wie vor, das Tier lebend zu erwischen, die Chancen, dass das gelingt stehen aber eher schlecht", so Roland Melisch, Leiter des Bereichs Artenschutz beim WWF Deutschland.

In Ausnahmefälle könne der Abschuss eines verhaltensauffälligen Bären gerechtfertigt sein. Bei einem Bären, der die Nähe des Menschen aktiv und häufig sucht, wie bei dem bayrischen Exemplar eindeutig der Fall, könne die Gefährdung von Menschen nicht mehr ausgeschlossen werden. Dieser hatte in der Nacht zum Montag zwei weitere Schafe gerissen und war anschließend in einen Hühnerstall in der Nähe von Garmisch-Partenkirchen eingedrungen. Ähnliche Fälle habe es in Österreich bereits gegeben.

Im Nachbarland haben die Menschen bereits langjährige Erfahrung im Umgang und Zusammenleben mit Bären. Aber auch hier wurden 1994 "Problembären" in der Steiermark (Notwehr) und in Oberösterreich erlegt. Der in Österreich vorliegende Bären-Managementplan sieht bei verhaltensauffälligen Bären als erste Maßnahme den Fang und die Besenderung des Tieres vor. Über diese Bärensender lässt sich das Verhalten des Bären besser verstehen und damit auch eine Risikoabschätzung zu möglichen Konflikten erstellen. Wenn der Standort des Tieres mittels Sender verfolgt werden kann, kann dem Bären in einer "Vergrämungsaktion" auch die natürliche Scheu vor dem Menschen wieder anerzogen werden.

Der Abschuss eines Bären ist in jedem Fall erst dann vorgesehen, wenn diese Methoden erfolglos waren, oder nicht durchgeführt werden können. Neben dem Abschuss des Bären bestehe nach wie vor die Möglichkeit eines Fang- oder Betäubungsversuches. Die Erfolgsaussichten dafür seien nach Einschätzung des WWF jedoch gering. Nach wie vor habe der Bär Menschen gegenüber kein aggressives Verhalten gezeigt, die Häufung der Schäden zeige aber, dass ein konfliktfreies Nebeneinander von Mensch und Bär bei diesem Tier sehr unwahrscheinlich ist.
Der WWF bedauert, dass es sich beim ersten Bären in Deutschland um ein verhaltensauffälliges Tier handelt. Es werde aber sicher nicht der letzte Bär sein, der über die Grenze kommt. "Bayern muss sich besser vorbereiten", betont Roland Melisch. Der Freistaat brauche dringend einen Management Plan, der die Bevölkerung, vor allem Schäfer, Landwirte, Imker, Wanderer und Förster auf einwandernde Tiere vorbereitet. Der WWF werde versuchen, sich mit bestem Know-how daran zu beteiligen. Im Prinzip fänden Braunbären auch in Bayern gute Lebensbedingungen vor.

Quelle: Pressemitteilung WWF Deutschland

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