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Die Natur ist intelligent – Heilpflanzen für menschliches Wohlbefinden

Archivmeldung vom 08.04.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.04.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
Blumen, Kräuter, Taubnessel
Blumen, Kräuter, Taubnessel

Bild von FinjaM auf Pixabay

Bevor der Mensch das Industriezeitalter hervorbrachte, lebte er im Einklang mit der Natur, die ihm die Nahrung, aber auch Pflanzen zur Linderung und Heilung von Krankheiten lieferte. Überall fanden sich Kräuter, Rinden, Wurzeln und Blüten, die bei Beschwerden zum Einsatz kamen und den Organismus harmonisierten. Das Wissen existiert noch heute und wird wiederentdeckt, denn selbst die modernste Medizin hat es nicht verhindern können, dass immer mehr Krankheitsbilder entstehen. Der Weg führt daher an den Anfang zurück – zur Natur und ihren Heilpflanzen.

Echte Kamille – ein bodenständiges Allroundtalent

Kamille gehört zu den bekanntesten Heilpflanzen, doch sie wird oft unterschätzt. Sie lässt sich bei Entzündungen im Mund-Rachenraum anwenden, kann bei Pickeln und Pusteln helfen, wirkt bei Magen- und Darmbeschwerden entlastend und wird vielfach zum Gurgeln bei Halsschmerzen genutzt.

Kurz vor der Blütezeit verfügt Kamille über ihren höchsten Gehalt an ätherischen Ölen, daher wird sie im April und Mai geerntet. Das geschieht maschinell oder von Hand, anschließend werden die Blüten getrocknet oder frisch extrahiert.
Kamille besitzt entzündungshemmende, antibakterielle und heilungsfördernde Eigenschaften. Deshalb wird sie bei Erkrankungen der Schleimhäute, Entzündungen der Luftwege, Bauchschmerzen und Gastritis angewendet, um die Symptome zu lindern.

Präparate, in denen Kamille verarbeitet wird, gehören in Deutschland zu den meistverkauften Phytopharmaka. Immerhin besteht für diese Heilpflanze ein Bedarf von jährlich 3000 Tonnen, der sich allein durch Wildsammlungen oder Züchtungen nicht decken lässt. Daher wird Kamille für die Verarbeitung ausschließlich aus anderen Anbauländern eingeführt.

Echter Salbei – Bitteres für die Gesundheit

Der bittere Geschmack von Salbei lässt sich durch seine Gerbstoffe und ätherischen Öle erklären. Deshalb kommt die Pflanze vorwiegend bei Entzündungen zum Einsatz, die den Mund- und Rachenraum betreffen. Verdauungsprobleme und verstärktes Schwitzen können ebenfalls positiv auf die Gabe von Salbei ansprechen.

Salbei kann außerdem beim Befall von Bakterien, Viren und Pilzen helfen und schon zu Zeiten unserer Großmütter war die lindernde Wirkung bei Zahnschmerzen bekannt. Dazu wurden die Blätter der Pflanze mit kochendem Wasser überbrüht, sodass ein Tee entstand. Wer damit gurgelte und den Mund spülte, konnte in vielen Fällen auf Linderung hoffen.

Der Echte Salbei wurde im Jahr 2023 zur Arzneipflanze des Jahres ernannt. Diese ist bereits seit Jahrhunderten bekannt und wurde zu jeder Zeit intensiv genutzt.

Cannabis – Die Legalisierung ist angedacht

Die Hanfpflanze ist eine sehr alte Pflanze, aus der bereits im Mittelalter Stoff hergestellt wurde. Die Samen wurden verwendet, um aus ihnen Öl zu pressen. Sie gilt in vielen Kulturen als Heilpflanze, aus der – durch die Trocknung von Blüten und Blättern – Haschisch und Marihuana gewonnen werden kann.

Hanf unterteilt sich in männliche und weibliche Pflanzen. Weibliche Hanfpflanzen produzieren eine höhere Konzentration an Cannabinoiden als ihre männlichen Vertreter. Außerdem wachsen an ihnen die Blüten, die für die Herstellung von Cannabis benötigt werden.

Hanf beinhaltet THC (Tetrahydrocannabinol) und CBD (Cannabidiol). Diese Stoffe können bei vielen Menschen Angstzustände lösen, Entzündungen hemmen und den Betreffenden in einen Rauschzustand versetzen. Das kann dazu führen, dass Schmerzzustände, wie sie bei einer Chemotherapie vorkommen, leichter ertragen werden. Andererseits können die Inhaltsstoffe der Pflanze auch auf die Psyche wirken. Ärzte wägen beim Verschreiben von medizinischem Cannabis ab, ob eine Anwendung die möglichen Nebenwirkungen rechtfertigt. Diese können Schwindel, trockenen Augen und Herzrasen bis zu Muskelschwäche oder Herzbeschwerden umfassen, da die Inhaltsstoffe von Cannabis das Gehirn und die Psyche beeinflussen.

In Deutschland ist die private Nutzung von Cannabis noch nicht legalisiert. Ärzte dürfen Cannabis zur Schmerzlinderung verschreiben, der eigene Anbau, beispielsweise weiblicher Pineapple Express Pflanzen, ist allerdings untersagt. Die Legalisierung wird sicher noch bis 2024 auf sich warten lassen, da sie den Vorgaben der EU entsprechen muss. Die Eckdaten dafür wurden am 26.10.2022 beschlossen, doch Gesetzgebungsverfahren dauern ihre Zeit.

Eichenrinde – verwurzelt und unverwüstlich

Eichenrinde zählt zu den Heilpflanzen mit dem höchsten Prozentsatz an Gerbmitteln (20 Prozent). Gleichzeitig gilt sie als austrocknend, weshalb Eichenrinde auch bei Durchfall empfohlen wird. Sie wirkt juckreizstillend, entzündungshemmend, antibakteriell und blutstillend.

Dafür verantwortlich sind die Gerbstoffe, die sich in der Rinde des Baumes befinden. Tannine, Catechine, Gitannine und Epicatechine wirken zusammenziehend und sorgen gleichzeitig für das Ausfällen von Eiweiß. Dieser Vorgang sorgt dafür, dass Blutgefäße, Gewebe und Schleimhäute an beschädigten Stellen "abgedichtet" werden können, sodass Blutungen gestoppt werden. Die Versiegelungen halten auch Bakterien zurück, sodass sich Durchfallerkrankungen bessern können.

Sinnbildlich steht die Deutsche Eiche für Kraft und Stärke, die die Pflanze an den Menschen weitergeben kann. Besonderen Einsatz findet Eichenrinde bei Personen, die von Schweißfüßen geplagt sind. Fußbäder mit Eichenrinde können in diesem Fall Abhilfe schaffen und aufgrund der Gerbstoffe ein natürliches Hautmilieu im Fußbereich herstellen.

Fenchel – Hilfe bei Dreimonatskoliken

Fenchel ist den meisten Müttern in Form von Tee für Babys bekannt. Besonders bei Blähungen in den ersten drei Lebensmonaten kommen die Samen des Fenchels zum Einsatz, da sie die Darmmuskulatur entspannen und die Bewegungen des Magen-Darm-Traktes fördern können. Der Genuss von Fencheltee kann auch bei Durchfall und Übelkeit angebracht sein. Sodbrennen sollte ebenfalls positiv auf eine Behandlung mit Fenchelsamen ansprechen.
Fenchel wird in Deutschland stiefmütterlich behandelt und findet nur selten seinen Platz auf dem Speiseplan. Der typische Geschmack erinnert stark an Anis und gehört nicht zu jedermanns Vorlieben. Dabei lassen sich Samen und Knolle gleichermaßen verwenden. Die ätherischen Öle der Knolle können ebenfalls Linderung bei Atemwegserkrankungen bringen.

Der Geschmack von Fenchel ist etwas gewöhnungsbedürftig, daher sollte ein Tee nicht zu lange ziehen. Leicht gesüßt lässt er sich auch bei Hustenreiz und Beschwerden der Bronchien einsetzen. Bereits im alten Ägypten wurden Lungenentzündungen mit heißen Umschlägen, die in Fencheltee getränkt wurden, behandelt.

Ringelblume – Gutes für die Haut

Schriftlich erwähnt wurde die Ringelblume erstmals durch Hildegard von Bingen. Sie gab den Rat, die Heilpflanze bei Lebensmittelvergiftungen einzusetzen. Dass sie außerdem bei Geschwüren, Verbrennungen und Ekzemen die Schmerzen lindern und der Haut bei der Regeneration helfen kann, ist mittlerweile wissenschaftlich nachgewiesen. Außerdem wirken Ringelblumen blutfettsenkend und abwehrsteigernd.

Cremes mit Ringelblumenextrakt duften angenehm und lassen sich zur äußeren Anwendung einsetzen, um der Haut zu helfen. Innerlich angewendet kann die Pflanze die Leberfunktion sowie den Magen und die Produktion von Galle unterstützen. Als Tee aufgebrüht, entfaltet die Ringelblume ihre beruhigende Wirkung.

Für Cremes, Tees und Aufgüsse sammelt man die Blüten der Pflanze. Anschließend werden die Blütenblätter abgezupft und verarbeitet. In Alkoholaufgüssen lösen sich die entzündungshemmenden Stoffe, wässrige Aufgüsse werden für schmerzstillende und antibakterielle Behandlungen verwendet. Ringelblumenöl wird dagegen verwendet, wenn die Haut des Körpers von der Heilpflanze profitieren soll.

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