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Regierung sieht "akuten Handlungsbedarf" gegen Insektensterben

Archivmeldung vom 05.06.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.06.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Landwirtschaft: Traktor bei der Ausbringung eines Pflanzenschutzmittels in einem Narzissenfeld
Landwirtschaft: Traktor bei der Ausbringung eines Pflanzenschutzmittels in einem Narzissenfeld

Foto: Flickr upload bot
Lizenz: CC BY 2.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die Bundesregierung stuft den Rückgang der Insekten in Deutschland als dramatisch ein und sieht einen "akuten Handlungsbedarf", um mögliche Folgen für Ökosysteme und Menschen abzuwenden. Das geht aus einem noch unveröffentlichten Bericht des Bundesumweltministeriums hervor, über den die Zeitungen der Funke-Mediengruppe berichten.

Von den bislang in den Roten Listen bewerteten 8.000 Insektenarten in Deutschland gelten demnach 42 Prozent als bestandsgefährdet, extrem selten, bereits ausgestorben oder verschollen, schreiben die Experten des Bundesamtes für Naturschutz in dem Bericht, der am Mittwoch auf der Umweltministerkonferenz der Länder in Bremen vorgelegt werden soll. Hauptursache sei der Verlust von Lebensräumen. Aber auch Pflanzengifte sowie Schadstoffe in Böden und Wasser hätten viele Arten bereits an den Rand des Aussterbens gebracht. "Dieser Artenschwund findet nicht in fernen Ländern statt, sondern direkt vor unserer Haustür", sagte Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) dieser Zeitung.

Sie kündigte ein "Aktionsprogramm Insektenschutz" an. Vom Rückgang betroffen sind laut Bericht sowohl tagaktive als auch nachtaktive Arten, Käfer, Fluginsekten und solche Arten, die im Wasser lebten. Im Mittelpunkt der Warnungen stehen dabei die Bestäuberinsekten. Von den bislang untersuchten 557 Wildbienenarten - Hummeln eingeschlossen - seien aktuell über 40 Prozent in ihrem Bestand gefährdet. "Beim Rückgang der Insekten handelt es sich nicht um ein lokales oder regionales Phänomen, sondern um eine bundesweite und klar belegbare Entwicklung", schreiben die Autoren. Zur Gefahr für viele Arten würden zunehmend auch die in der Landwirtschaft in großen Mengen eingesetzten Pflanzenschutzmittel. Neonikotinoide seien die seit den 90er Jahren am weitesten verbreiteten Insektizide, träfen dabei aber auch Nicht-Zielarten.

Explizit warnen die Experten vor der Zulassung eines neuen Insektizidwirkstoffes, bei dem bereits der einfache Kontakt die Muskulatur von Insekten lähme und so bei Gliedertieren zum Tode führe. "Wir brauchen eine andere Pflanzenschutzpolitik, besseres Monitoring der Insektenbestände und mehr landwirtschaftliche Flächen, auf denen Insekten leben können", sagte Bundesumweltministerin Schulze. Noch in diesem Sommer sollen mit den Bundesländern die Details eines bundesweiten Insektenmonitorings abgestimmt werden. In ganz Deutschland sollen dann Insektenarten gefangen, bestimmt und in der Menge erfasst werden.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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