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Hitzewelle: Agrarexperte Taube gegen Forderung des Bauernverbandes

Archivmeldung vom 02.08.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.08.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

Friedhelm Taube, Professor für Pflanzenbau an der Universität Kiel, warnt davor, Hilfen für notleidende Landwirte an den Forderungen des Deutschen Bauernverbands auszurichten. "Die Politik sollte nicht Geld mit der Gießkanne nach den Wünschen eines Lobbyverbands verteilen", sagte Taube der "Welt". Die Unterstützung müsse sich vielmehr an dem "real dokumentierten Bedarf" orientieren. Der Bauernverband hatte kürzlich eine Milliarde Euro Nothilfe für von der Dürre betroffene landwirtschaftliche Betriebe gefordert.

Taube sagte, im Augenblick fehle vor allem Futter in den Milchviehregionen. Landwirte würden deshalb die Zahl ihrer Tiere im Stall reduzieren, was für die Betriebe ein "erheblicher Vermögensverlust" sei. Hilfreich sei es jetzt, wenn Bauern Geld dafür erhielten, Heu und Stroh aus anderen Regionen heranzuschaffen. Die finanzielle Unterstützung solle sich ganz konkret auf die Transportkosten beschränken, sagte Taube, der auch Mitglied im wissenschaftlichen Beirat für Agrarpolitik beim Bundeslandwirtschaftsministerium ist. Diese Maßnahme werde erfolgreich in Australien angewendet, das derzeit auch von einer Dürre betroffen sei. Zudem solle die Politik Anreize schaffen, jetzt noch Futtermittel anzubauen. Da die Ackerbaubetriebe ihre Ernte bereits abgeschlossen haben, könnten zumindest auf einem Teil dieser Flächen - sobald es wieder regnet - sogenannte Zwischenfrüchte angebaut werden, sagte Taube.

"Die Böden sind noch sehr warm, und es könnte hier bis zum Herbst noch einen guten Aufwuchs geben, der als Futter genutzt werden könnte." Grundsätzlich fordert Taube ein Umdenken in der Landwirtschaft. Das alte Leitbild von möglichst hohen Erträgen je Hektar oder je Kuh sei angesichts des Klimawandels und der zu erwartenden Wetterextreme nicht mehr aufrecht zu erhalten: "Statt Maximalerträgen sollte das Ziel Ertragssicherheit sein." Viele Landwirte sähen die Notwendigkeit, sich an veränderte Klimabedingungen anzupassen. Die Politik solle diese Bereitschaft nutzen und zusätzli! che Leis tungen, die Landwirte für Umwelt- und Klimaschutz erbringen, auch tatsächlich honorieren, so Taube.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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