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Bali: Industriestaaten bringen Klimaverhandlungen ins Stocken

Archivmeldung vom 08.12.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.12.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der World Future Council hat heute den Delegierten der Industriestaaten, vor allem aber den USA und Kanada, vorgeworfen, die Klimaverhandlungen auf Bali zu blockieren. Entgegen den Prinzipien der Klimarahmenkonvention, die eine bedingungslose Reduktion von Emissionen in den Industrieländern fordert, wollen sie verbindliche Klimaschutzziele an Zugeständnisse der Schwellenländer wie China, Brasilien und Indien knüpfen.

Eine Vereinbarung von konkreten CO2 Reduktionszielen für die Zeit nach 2012 scheint daher in weiter Ferne. Die Verantwortung für Erfolg oder Nichterfolg der Konferenz würde damit den Ländern zugeschoben, die am wenigsten zu der Erderwärmung beigetragen haben.

Der World Future Council fordert die zur zweiten Verhandlungswoche anreisenden Umweltminister der Industriestaaten auf, als Hauptverursacher des Klimawandels endlich Verantwortung zu übernehmen. Dazu gehöre, dass auf Bali klare Vereinbarungen zur massiven Förderung umweltfreundlicher Technologien in den Entwicklungsländern verabschiedet würden. Außerdem müsse eine ausreichende Finanzierung von Anpassungsmaßnahmen in den am meisten vom Klimawandel betroffenen Ländern beschlossen werden. Hier lägen die Industrieländer weit hinter ihren bestehenden Zusagen zurück.

Wenn die Industriestaaten die alarmierenden Warnungen der Wissenschaft wirklich ernst nähmen, dann müssten bis 2020 die Kohlendioxid-Emissionen auf null reduziert werden, erklärte Jakob von Uexküll, Gründer des Alternativen Nobelpreises und des World Future Council. Jüngste Studien haben gezeigt, dass sogar die beängstigenden Berichte der UN-Wissenschaftler noch zu konservativ waren. Von Uexküll widersprach UNO General-Sekretär Ban Ki Moon, der bereits die Vereinbarung über einen Rahmen für weitere Verhandlungen nach Bali als Durchbruch bezeichnet hatte.

Jakob von Uexküll, sagte: "Bali ist das wichtigste internationale Treffen aller Zeiten. Der Klimawandel bedroht weltweit Frieden, Sicherheit und Fortschritt. Von nun an muss der Verhandlungsprozess dies reflektieren. Staaten mit ähnlichen Interessen müssen im Anschluss an die Balikonferenz eine ständige Arbeitsgruppe auf Ministerebene einsetzen. Mit dem Mandat so lange zu verhandeln, bis verbindliche Klimaschutzziele erreicht worden sind, die den wissenschaftlichen Fakten angepasst werden."

Die Balikonferenz ohne verbindliche Klimaschutzziele für Industriestaaten zu beenden, wäre aus Sicht des World Future Council ein schwerer Rückschlag im Wettlauf gegen das Klimachaos.

Stefan Schurig, WFC Klima/Energie Direktor, sagte auf Bali: "Die Wissenschaft hat in den letzten Monaten eindrücklich erklärt, dass wir in den kommenden zehn Jahren unsere komplette Wirtschaft auf Nachhaltigkeit ausrichten müssen, um die Erderwärmung unter zwei Grad zu halten. Um eine noch katastrophalere Klimazerstörung zu verhindern, muss endlich das politische Handeln den wissenschaftlichen Fakten angepasst werden."

Quelle: World Future Council

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