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Isländische Walfänger töten Blauwal

Archivmeldung vom 11.07.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.07.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Blauwal von oben gesehen
Blauwal von oben gesehen

Foto: FlickreviewR
Lizenz: CC-BY-2.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die Wal- und Delfinschutzorganisation WDC ist alarmiert über Aufnahmen, die das Zerlegen eines Blauwals dokumentieren. In der Roten Liste der gefährdeten Arten ist der Blauwal als stark gefährdet aufgeführt. Am Sonntag, 8. Juli, landete die isländische Walfangfirma Hvalur hf den 22. Fang der Saison in der Walfangstation in Hvalfjörður an.

Der Wal erregte sofort die Aufmerksamkeit von Arne Feuerhahn, einem deutschen Artenschützer, der die Jagd dokumentiert. Internationale Walexperten bestätigten nun, dass es sich nicht um einen Finn-, sondern um einen Blauwal oder einen Blau-/Finnwal-Hybriden handelt.

Die Firma von Kristján Loftsson hatte die kontroverse Finnwaljagd nach zweijähriger Pause am 22. Juni wieder aufgenommen. In der Saison könnten bis zu 238 gefährdete Finnwale unter einer selbst zugeteilten Quote getötet werden. Island missachtet das internationale Verbot des kommerziellen Walfangs.

Blauwale sind mit bis zu 33 Metern Länge die größten Tiere der Erde. Die Gesamtpopulation wird auf 10.000 bis 25.000 Tiere geschätzt, weshalb sie als stark gefährdet eingestuft werden. Seit 1966 ist die Jagd auf Blauwale verboten. Sie sind das Symbol für das außer Kontrolle geratene Massenschlachten, das im 20. Jahrhundert im Namen des industriellen Walfangs stattfand. Experten schätzen, dass bis zu 90% der Gesamtpopulation durch den kommerziellen Walfang ausgelöscht wurde.

Blau-/Finnwal-Hybriden sind sehr selten. Die isländischen Behörden bestätigen, dass seit 1986 fünf Hybriden von Forschern in den Gewässern um Island identifiziert wurden. Vier davon wurden von isländischen Walfängern getötet. Das fünfte Tier ist ein bei Walbeobachtern im isländischen Husavik bekannter und beliebter Wal. Dieser wurde mit nicht-tödlichen Methoden als Hybrid identifiziert.

Astrid Fuchs, Programmleiterin bei WDC, sagt: "Dieser Vorfall bestätigt, dass der Walfang immer noch eine ernsthafte Bedrohung für gefährdete Tiere darstellt und niemals nachhaltig sein kann. Walfang war im 20. Jahrhundert außer Kontrolle und ist es auch heute noch. Was Kristján Loftsson betreibt, ist nichts anderes als Umweltkriminalität."

"Der Fang dieses Wals ist eine Tragödie und macht Menschen auf der ganzen Welt sprachlos. Es ist traurig, dass das rücksichtslose Verhalten eines einzelnen Mannes das Ansehen Islands derart beschädigt,“ so Arne Feuerhahn, Geschäftsführer von Hard to Port.

Dr. Marianne Rasmussen, Leiterin des Projekts Blue Whale an der Universität von Húsavík, und Expertin für Blauwale vor Island, kommentierte: "Aufgrund des Aussehens und der Färbung des Unterkiefers und der Bartenplatten kann es kein Finnwal sein. Die fleckig-graue Färbung des Körpers deutet auf einen Blauwal hin, so dass der fragliche Wal entweder ein Blauwal oder ein Blau-/Finnwal-Hybrid ist. Für eine definitive Aussage sind genetische Tests notwendig."

Weitere internationale Wal-Experten haben die Analyse von Dr. Rasmussen bestätigt. Die Walfänger sind verpflichtet, von jedem gefangenen Tier Proben zu nehmen. WDC hat sich an die isländischen Behörden gewandt und um eine schnelle Veröffentlichung der Tests gebeten.

Quelle: Whale and Dolphin Conservation (WDC)

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