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Bio-Landwirtschaft wird benachteiligt

Archivmeldung vom 19.01.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.01.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Jens Brehl

Eine von der EU-Kommission in Auftrag gegebene internationale Studie über Hilfsgelder in der EU-Landwirtschaft kommt zu dem Ergebnis, dass der Bio-Landbau in Europa deutlich weniger Subventionen erhält als sein konventionelles Pendant. Das berichtet die Sendung "ZDF.umwelt" am kommenden Sonntag, 22. Januar 2006, 13.15 Uhr.

Die Studie entstand unter Leitung von Professor Stephan Dabbert von der Universität Hohenheim (Titel: "Organic farming and measures of European agricultural policy"). Sie bewertet die Auswirkungen, die die Maßnahmen der so genannten ersten und zweiten Säule der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der EU haben. Auch die Folgen der Preisstützung auf Betriebe des konventionellen und ökologischen Landbaus wurde untersucht.

"Das wichtigste Ergebnis ist, dass entgegen einer vielfach geäußerten Auffassung der Öko-Landbau nicht stärker gefördert wird als der konventionelle Landbau. Insgesamt ist es sogar so, dass der Öko-Landbau durch die Agrarpolitik benachteiligt wird", sagt Professor Dabbert im Gespräch mit "ZDF.umwelt". Dieses Gesamtergebnis gelte für alle untersuchten EU-Staaten, also auch für Deutschland.

Zwar weisen die Berechnungen der durchschnittlichen Subvention pro Hektar im Bereich der Förderung für Agrarumweltmaßnahmen (zweite Säule) eindeutig höhere Förderungen für Bio-Landbau-Betriebe aus. Summiert man aber die mengenorientierten Direktzahlungen und Marktstützungen, die besonders die konventionelle Landwirtschaft erreichen, "wird der konventionelle Landbau stärker gefördert als der ökologische Landbau".

Nach den jüngsten Beschlüssen auf EU-Ratsebene sei jetzt schon klar, dass die Agrarumweltzahlungen, die vor allem dem Öko-Landbau zugute kommen, zurückgehen werden. "Das wird auf jeden Fall negative Auswirkungen auf den Öko-Landbau haben. Es wäre wünschenswert, dass man dabei bedenkt, dass auch die deutsche Öko- Landwirtschaft im internationalen Wettbewerb steht mit anderen Ökobauern. Und dass die Förderung jedenfalls nicht zurück bleibt. Im Augenblick werden slowenische und litauische Öko-Landwirte besser gefördert als deutsche Öko-Landwirte", so Dabbert.

In der aktuellen Diskussion um eine politische Korrektur bei der grünen Gentechnik hierzulande sieht Dabbert eine zusätzliche Gefährdung für die ökologische Landwirtschaft in Deutschland. "Wenn tatsächlich die veränderte Haltung zur Gentechnik dazu führen wird, dass das Vertrauen großer Abnehmer von Ökoprodukten in die deutsche Öko-Produktion zurückgeht, dass man nicht mehr glaubt, dass diese gentechnikfrei erhalten werden kann, dann kann das sehr schwer wiegende Auswirkungen auf die deutsche Öko-Landwirtschaft haben."

Quelle: Pressemitteilung ZDF

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