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Zerquetschte Drosseln gelten in Frankreich als Delikatesse

Archivmeldung vom 04.11.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.11.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Am Wochenende wird im französischen Zentralmassiv wieder die Singvogeljagd mit Steinquetschfallen eröffnet. Eine Falle besteht aus einer kiloschweren Kalksteinplatte, die mit einer Konstruktion aus kleinen Ästen aufgestellt und mit Beeren beködert wird. Vögel, die davon fressen wollen, berühren die Stöckchen und werden unter der herabfallenden Platte begraben.

Opfer dieser steinzeitlichen Jagdmethode sind vor allem Drosseln und Buchfinken, aber auch gefährdete Arten wie Wiesenpieper, Feldlerchen und Blaumerlen werden erbeutet. Nach Schätzungen des Bonner Komitees gegen den Vogelmord werden in den Départements Lozère und Aveyron bis zu 120.000 Quetschfallen aufgestellt, in denen ungezählte Tiere verenden.

"Die meisten Tiere sterben nicht sofort. Viele hängen stundenlang mit fürchterlichen Quetschungen und Knochenbrüchen in den Fallen", berichtet der Biologe Axel Hirschfeld, der den Fang für das Komitee in Frankreich dokumentiert hat. Da viele Arten durch die EU-Vogelschutzrichtlinie geschützt sind, war die Verwendung der wahllos tötenden Quetschfallen (frz.: tendelles) bisher überall in Europa streng verboten. "Ohne Not", so Hirschfeld, hat Umweltministerin Nelly Olin ein Gesetz unterschrieben, das dieses "brutale und egoistische Hobby" nun wieder erlaubt. Begründet wird die Freigabe von der Ministerin mit der Entwicklung eines neuen Fallenmodells, mit dem angeblich nur legal jagdbare Arten erbeutet werden können. Alles Humbug, meint das Komitee. Bei stichprobenhaften Kontrollen in der Nähe der Städte Millau und Florac wurden von den Vogelschützern auch zahlreiche geschützte Vögel in den tendelles gefunden. Um gegen die französischen Vogelfänger vorzugehen, haben die Vogelschützer inzwischen die EU-Kommission um Hilfe gebeten und eine europaweite Protestkampagne gestartet. Damit die Grausamkeit des Fangs für eine breite Öffentlichkeit dokumentiert werden kann, sind im Dezember und Januar Pressetermine in den Fanggebieten geplant.

Quelle: Pressemitteilung Komitee gegen den Vogelmord e.V.

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