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WDR-Recherche: Gefährliche Bohrabfälle auf Gewerbemüll-Deponie in NRW entsorgt

Archivmeldung vom 24.03.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.03.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Deponie: Verdichtung mit einem Kompaktor
Deponie: Verdichtung mit einem Kompaktor

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

In Nordrhein-Westfalen wurden im vergangenen Jahr mehr als 4.000 Tonnen gefährlicher Abfälle aus der Öl- und Gas-Industrie auf Deponien für Gewerbeabfälle entsorgt. Das Umweltministerium in Düsseldorf bestätigte Recherchen des WDR, wonach auch 2015 noch größere Mengen gefährlicher Sonderabfälle aus Niedersachsen nach NRW gebracht wurden.

In früheren Stellungnahmen hatte das Ministerium davon gesprochen, die Transporte seien lediglich bis 2013 erfolgt. Es handelt sich dabei um insgesamt 4.111 Tonnen Bohrabfälle mit der Abfallschlüsselnummer 010506* ("Bohrschlämme und andere Bohrabfälle, die gefährliche Stoffe enthalten"). Zu den darin üblicherweise enthaltenen Stoffen gehören neben Quecksilber, Arsen und anderen Schwermetallen auch radioaktive Stoffe wie Radium 226 und Polonium 210. Diese Abfälle bestehen u.a. aus Ablagerungen in Rohren sowie Filterschlämmen und entstehen vor allem bei der Förderung von Öl und Gas.

Für derart gefährlichen Sondermüll ist eigentlich die Entsorgung auf Deponien der Klasse III oder IV (Untertage) gesetzlich vorgeschrieben. Nach Auskunft des NRW-Umweltministeriums wurden besagte 4.111 Tonnen allerdings nicht auf einer Sondermüll-Deponie, sondern auf der "Zentraldeponie Altenberge" bei Münster, einer weniger stark gesicherten Deponie der Klasse II (Gewerbeabfälle), abgelagert. Absender des Mülls war eine Tochter des Energiekonzerns RWE. Nach Angaben des Umweltministeriums erfolgte die Einlagerung mit Zustimmung der Bezirksregierung Münster. Die Quecksilberbelastung war laut Analyse des Lieferanten unterhalb der Nachweisgrenze. Untersuchungen der Abfälle auf Radioaktivität seien nicht erfolgt.

Recherchen des WDR ergaben darüber hinaus, dass auch in diesem und im kommenden Jahr größere Mengen Giftschlämme aus Niedersachsen nach Hürth gebracht werden könnten. Die in NRW ansässige Entsorgungsfirma Remondis bestätigte gegenüber dem WDR, dass sie im Auftrag des Erdölunternehmens GdF Suez an der Sanierung der Bohrschlammgrube "Erika" in Niedersachsen beteiligt ist. Laut NRW-Umweltministerium lagern dort rund 80.000 Kubikmeter giftiger Bohrschlämme. Da Niedersachsen über keine eigenen Sondermüll-Deponien verfügt, dürfte der größte Teil der Schlämme wie in früheren Fällen in andere Bundesländer verbracht werden. Die Sanierungsarbeiten haben in diesem Jahr begonnen und sollen bis Ende 2017 dauern. GdF Suez rechnet nach eigenen Angaben mit täglich bis zu 30 LKW-Fuhren. Ein Foto zu dieser Meldung finden Sie bei ARD-Foto.de Besuchen Sie auch die WDR Presselounge: presse.wdr.de

Quelle: WDR Westdeutscher Rundfunk (ots)

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