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Kranke Tiere mißhandelt und geschlachtet, Haftstrafen im Schlachthof Skandal von Stade

Archivmeldung vom 21.11.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.11.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Ein Rind wird 2019 verwundet per Seilwinde verlasen und zum Schlachthof Maretzki gebracht. Bild: SOKO Tierschutz e.V. Fotograf: SOKO Tierschutz e.V.
Ein Rind wird 2019 verwundet per Seilwinde verlasen und zum Schlachthof Maretzki gebracht. Bild: SOKO Tierschutz e.V. Fotograf: SOKO Tierschutz e.V.

Eine Recherche von SOKO Tierschutz deckte das kriminelle Netzwerk auf. Die Verantwortlichen des Schlachthofs Maretzki in Düdenbüttel bei Stade ließen systematisch kranke und schwer verletzte Kühe bei Milchviebetrieben in Niedersachen einsammeln. Dabei wurden die Tiere brutal mit Mistgabeln, Schaufeln und Elektroschockern mißhandelt. Die nicht transportfähigen Tiere wurden unter extremen Schmerzen per Seilwinde in die Transporter gezogen und dann illegal geschlachtet.

Besonders schockierend war eine Szene, bei der ein krankes Rind mit der Seilwinde in den Transporter geschleift wurde. Dabei wurde das Hanfseil durch das Auge des Tieres gezogen und dem Tier extreme Schmerzen zugefügt.

Tierärzte bekamen angeblich nichts mit.

Die zwei amtlichen Tierärzte des Landkreises Stade waren angeblich bei der Anlieferung der kranken Tiere nicht dabei. Bei ihren Zeugenaussagen verwickelten sie sich in enorme Widersprüche. So waren sie nicht in der Lage das System aufzudecken, weil sie nicht aufklären konnten, warum abends mehr Tiere geschlachtet waren, als sie selber begutachtet hatten. Man habe auch die Ohrmarken der Tiere nicht ablesen können, da sie schmutzig oder beschädigt waren. "Diese entweder völlig unfähigen oder eingebundenen Tierärzte hätten genauso auf die Anklagebank gehört", fordert SOKO Tierschutz-Sprecher Mülln.

Angeklagt wurden 15 Fälle von Verstößen gegen das Tierschutzgesetz und 9 Fälle von gewerbsmäßigem Betrug durch den Handel mit dem illegal erzeugten minderwertigen Fleisch.

Der Geschäftsführer und sein Sohn wurden zu einer Haftstrafe von einem Jahr und 10 Monaten und 9 Monaten zur Bewährung, und jeweils Geldstrafen von 4000 Euro und 1000 Euro verurteilt.

Damit blieb das Gericht weit unter der Forderung der 40 demonstrierenden Tierschützer vor dem Gericht. "Wir fragen uns, was man Tieren antun muss, dass endlich jemand ins Gefängnis muss. Die schwachen Urteile werden Nachahmer im lukrativen Geschäft mit den kranken Opfern der Milchindustrie auf den Plan rufen." so SOKO Tierschutz-Sprecher Friedrich Mülln.

SOKO Tierschutz hatte 2019 die schockierenden Aufnahmen von den Tiertransporten der Firma veröffentlicht. Der Schlachthof wurde geschlossen. Der Prozess war dieses Jahr nach dem Fall Bad Iburg der zweite große Schlachthofskandal um illegale Krankschlachtungen vor Gericht.

Quelle: SOKO Tierschutz e.V. (ots)

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