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Deutsche Wildtier Stiftung fordert: "Jagdfrei" für den Rothirsch

Archivmeldung vom 09.12.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.12.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der Rothirsch ist ein echter Energiesparer. Im Winter fährt er seinen Stoffwechsel so weit herunter, dass die körpereigene "Heizung" auf Sparflamme läuft. "Die Tiere verharren oft bewegungslos auf der Stelle, sie sind in eine Art Winterruhe verfallen", sagt Hilmar Freiherr von Münchhausen.

Der Geschäftsführer der Deutschen Wildtier Stiftung betont: "Wird die Ruhephase der Tiere jetzt gestört, brauchen sie enorm viel Energie für die Flucht." Sie fahren den Stoffwechsel hoch und müssen mehr fressen, um die Körperheizung im Winter wieder mit "Brennstoff" zu füttern. Doch das Nahrungsangebot im Winter ist knapp. Vor allem im Wald, wohin der Mensch den Rothirsch aus der Offenlandschaft zurückgedrängt hat. "Notgedrungen knabbern Rothirsche an jungen Bäumen und Baumrinde mit negativen Folgen für die Forstwirtschaft." Freiherr von Münchhausen fordert deshalb: "Jagdfrei für den Rothirsch ab Silvester."

Doch einige Bundesländer wie Schleswig-Holstein, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen und das Saarland nutzen den vom Bund vorgegebenen Rahmen voll aus und lassen männliche Jährlinge und Kälber sogar bis Ende Februar bejagen. Mecklenburg-Vorpommern hat jetzt die Jagdzeit auf Rot-, Reh- und Damwild verkürzt. Ab dem Jahr 2010 wird sie am 10. Januar eines jeden Jahres enden. "Mit dieser Entscheidung ist der zuständige Minister, Dr. Till Backhaus, zum Vorreiter für einen artgerechteren Umgang mit dem Rotwild in Deutschland geworden", lobt die Deutsche Wildtier Stiftung. In keinem anderen Bundesland endet die Jagdzeit auf Rotwild so früh. Auf dem jagdpolitischen "Holzweg" ist dagegen Staatsministerin Margot Conrad in Rheinland-Pfalz. Dort wurde das Ende der Jagdzeit vom 15. auf den 31. Januar verschoben. "Damit ignoriert Rheinland-Pfalz alle wildbiologischen Erkenntnisse und marschiert in eine komplett falsche Richtung in der Jagdpolitik", betont Freiherr von Münchhausen.

Eine Bejagung des Rothirschen über Silvester hinaus widerspricht allen wissenschaftlichen Erkenntnissen. Wie stark das Rotwild seinen Stoffwechsel der Außentemperatur angepasst hat, wurde von Professor Dr. Walter Arnold von der Veterinärmedizinischen Universität in Wien eindrucksvoll belegt. Der Rothirsch reduziert Körpertemperatur, Herzschlag und Atmung in den kalten Wintermonaten. Statt 60 bis 70 Schläge in der Minute, schlägt das Rothirsch-Herz jetzt nur 30 bis 40 Mal. "Die Untersuchungsergebnisse von Professor Arnold unterstützen die Forderung der Deutschen Wildtier Stiftung, die Jagd auf das Rotwild zum 31. Dezember eines jeden Jahres einzustellen", sagt Freiherr von Münchhausen. Davon würden Wald und Wild gleichermaßen profitieren, denn ein wesentlicher Grund für Wildschäden in den Wäldern im Winter ist die Beunruhigung des Rotwildes durch die Jagd.

Quelle: Deutsche Wildtier Stiftung

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