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Todesfalle Mähroboter: Immer mehr Igel verenden unterm Messer

Archivmeldung vom 27.05.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.05.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: ExtremNews
Bild: ExtremNews

Mähroboter sind mehr und mehr zum beliebten Gartenzubehör geworden; für Igel bedeutet die vollautomatische Mähtechnik jedoch mitunter einen qualvollen Tod unter den rotierenden Mähmessern.

"Igel rollen sich bei Gefahr zusammen und verharren im Gras, statt wegzulaufen", sagt Moritz Franz-Gerstein, Tierarzt und Wildbiologe der Deutschen Wildtier Stiftung. "Dieses Verhalten wird ihnen beim Kontakt mit Mährobotern zum Verhängnis. Die scharfen Messer fügen den Tieren teils schlimme Wunden zu. Schwere bis tödliche Verletzungen sind vorprogrammiert."

Immer wieder erreichen die Deutsche Wildtier Stiftung Fotos von Igeln, die durch Mähroboter verletzt oder getötet wurden. Obwohl die Rasenroboter mit feinen Sensoren arbeiten, sind offenbar viele Modelle nicht in der Lage, eine Rasenkante von einem Igel zu unterscheiden. "Es kann nicht sein, dass ein zirka 400 Gramm schweres Säugetier von einem solchen Gerät nicht erkannt wird", kritisiert der Wildbiologe Franz-Gerstein die Hersteller. "Sie müssen dafür Sorge tragen, dass die Sensorik verfeinert wird. Das muss technisch möglich sein." Mähroboter machen die Rasenpflege bequem und werden sich deshalb wohl immer weiter durchsetzen. "Wer einen Mähroboter einsetzt, muss diesen tagsüber mähen lassen und keinesfalls in der Dämmerung oder gar nachts. Viele Gartenbewohner sind nacht- und dämmerungsaktiv, zumindest diese wären dann sicher", schlägt Franz-Gerstein vor.

Grundsätzlich ruft die Deutsche Wildtier Stiftung dazu auf, bei der Gartengestaltung Rücksicht auf unsere wilden Nachbarn zu nehmen. Entsprechend gestaltete Gärten können wichtiger Lebensraum für Insekten, Vögel und Kleinsäuger sein. Vom Roboter millimeterkurz gemähte Rasenmonokulturen und kahle Steinlandschaften sind das Aus für die Artenvielfalt im Garten. Wilde Ecken, in denen zum Beispiel ein Laubhaufen liegt, Holz gestapelt ist und das Gras nur ein- oder zweimal im Jahr gemäht wird, helfen vielen Arten.

Quelle: Deutsche Wildtier Stiftung (ots)

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