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Schlangen im Garten: Keine Angst vor den scheuen Sensibelchen

Archivmeldung vom 24.07.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.07.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Melanistisch gefärbte schwarze „Höllenotter“ und zweifarbige Kreuzotter
Melanistisch gefärbte schwarze „Höllenotter“ und zweifarbige Kreuzotter

Foto: Malene Thyssen
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Schlangen sind ganz besondere Garten-Gäste; man muss es ihnen erst recht machen, damit sie zu Besuch kommen. Einer, der weiß, was die scheuen Diven sich wünschen, ist Moritz Franz-Gerstein von der Deutschen Wildtier Stiftung. "Schlangen nutzen gern naturnahe Gärten", sagt er. "Wer heimischen Schlangen im Garten Lebensraum bietet, leistet einen wertvollen Beitrag für Biodiversität und Artenschutz."

Juli und August sind gute Monate, um einer Schlange zu begegnen. Das kann eine schwarzgefleckte Ringelnatter (Natrix n. natrix) sein, mit hellem Bauch und gelben Kopfflecken. Die eng verwandte Barren-Ringelnatter (Natrix n. helvetiva) wurde erst vor drei Jahren als eigene Art klassifiziert. "Sie ist in Deutschland sehr selten und nur im Westen Deutschlands zu finden", so Franz-Gerstein. Oder sogar die größte der heimischen Schlangen: Eine olivgrüne bis grauschwarze Äskulapnatter (Elaphe longissima), die ihre ovalen Eier in einen feuchtwarmen Kompost- oder Grashaufen legt. Die inzwischen seltene Art ist aus der griechischen Mythologie heraus bis heute Symbol der Ärzte und Apotheker. Die Schlingnatter (Coronella austriaca) ist eine kleine, zierliche Schlange, die häufig mit der Kreuzotter verwechselt wird.

Alle fünf der in Deutschland heimischen Natternarten sind ungiftig. Giftig sind Kreuzotter (Vipera berus) und Aspisviper (Vipera aspis). "Bisse sind aber selten und verlaufen meist glimpflich", sagt der Schlangen-Experte der Deutschen Wildtier Stiftung. In aller Regel schlängeln sich die Wildtiere schnell davon, sobald man sich ihnen nähert. "Schlangen sind sensibel, nehmen jede noch so kleinste Bodenerschütterung war und suchen dann das Weite", so Franz-Gerstein.

Nützlich sind die Gartenbesucherinnen auch. "Da, wo sich eine Schlange aufhält, sind weniger Mäuse und auch viel weniger Ratten zu finden", sagt der Artenschützer. Sogar der Geruch der Häutungsreste einer Schlange vertreibt Ratten und Mäuse. Schlangen sind sehr genügsam, was ihre Speisekarte angeht: "Hat eine Schlange eine Maus oder einen Frosch verspeist, kommt sie problemlos drei Monate ohne erneute Mahlzeit aus; denn diese Tiere sind virtuose Energiesparer - um nicht zu sagen ,elegante Faulenzer'."

Schlangen sind in Deutschland selten geworden und stehen darum unter besonderem Schutz. Nur sieben von weltweit 3.000 Schlangenarten leben bei uns. Ihr Bestand nimmt durch die Zerstörung ihres natürlichen Lebensraumes immer mehr ab. So ist beispielsweise die Würfelnatter (Natrix tesselata) nur noch in Rheinland-Pfalz und an der Elbe in Sachsen nachgewiesen. Gartenbesitzer können den Tieren helfen: Naturnahe Gärten mit Steinhaufen, offenem Kompost für Grünschnitt und Laub oder einem Teich als Biotop bieten Lebensraum, der anderswo knapp wird.

Quelle: Deutsche Wildtier Stiftung (ots)

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