Bauernpräsident schlägt wegen Schädling Alarm

Foto: Michael F. Schönitzer
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.
Bauernpräsident Joachim Rukwied warnt vor einer Bedrohung der Landwirtschaft durch einen sich rasant ausbreitenden Schädling. Es geht um die Schilf-Glasflügelzikade, die Kartoffeln, Zuckerrüben und immer mehr Gemüse mit Krankheitserregern infiziert, berichtet die "Bild". Die Pflanzen verkümmern dabei, durch die übertragene Pflanzenkrankheit Stolbur werden Kartoffeln, Zuckerrüben und Möhren schrumpelig und gummiartig.
"Die Pflanzenkrankheit Stolbur macht uns sehr große Sorgen", sagte
Rukwied der Zeitung. "Die Zikade breitet sich schnell aus und kann große
Schäden bis zum Totalausfall auf unseren Feldern verursachen." Die
Zikade sei eine echte Bedrohung für die Landwirtschaft und die
Versorgungssicherheit.
Nach Angaben von Rukwied hat sich der
gefährliche Schädling von Baden-Württemberg über Rheinland-Pfalz, Bayern
und Hessen weiter in den Norden verbreitet. Inzwischen seien auch
weitere Bundesländer wie Niedersachsen und Sachsen-Anhalt betroffen.
"Daher ist es zwingend notwendig, dass effektive Mittel zur Bekämpfung
der Zikaden eingesetzt werden dürfen."
Laut Rukwied sind 75.000
Hektar Zuckerrüben-Acker durch die Zikade gefährdet, das ist etwa ein
Viertel der deutschen Anbaufläche. Nach Angaben der Union der Deutschen
Kartoffelwirtschaft wurden rund 65.000 Hektar als Regionen eingestuft,
in denen die Schilf-Glasflügelzikaden in diesem Jahr vorkommen und die
Kartoffeln infizieren können. Das entspricht 23 Prozent der gesamten
Anbaufläche von Kartoffeln in Deutschland.
"Der Anbau von
Spätkartoffeln ist in einigen Regionen mittlerweile gefährdet", so der
Bauernpräsident. Die Krankheit breite sich aber auch zunehmend auf
diverse Gemüsearten aus. "Wenn wir die Zikade nicht in den Griff
bekommen, wird es zu einer Verknappung von heimischer Ware führen. Das
wird möglicherweise höhere Preise zur Folge haben."
Quelle: dts Nachrichtenagentur