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Todesstoß für die Elbe?

Archivmeldung vom 06.02.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.02.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Anlässlich des heutigen Treffens der Wirtschafts- und Umweltministerien Hamburgs, Niedersachsens und Schleswig-Holsteins in Hamburg fordert der WWF einen Verzicht auf die geplante Elbvertiefung. Der Hamburger Hafen könne auch ohne eine weiter vertiefte Zufahrt kräftig wachsen.

"Wir sind nicht gegen den Ausbau der deutschen Häfen. Aber nicht jeder voll beladene Containerriese muss jederzeit jeden Hafen anlaufen können. Wir fordern eine kluge, abgestimmte Hafenpolitik, die die öffentlichen Haushalte und die Umwelt entlastet", so WWF-Hafenexpertin Beatrice Claus.

Der gleichzeitige Neu- und Ausbau der drei Standorte Wilhelmshaven, Bremerhaven und Hamburg zu Tiefwasserhäfen für die größten Containerschiffe der Welt sei überflüssig. "Ein gemeinsamer Tiefwasserhafen wäre ökologisch und finanziell die beste Lösung", erklärte Claus.

Der WWF fordert die Länder auf, zunächst einmal die bei der letzten Fahrrinnenanpassung 1999 beschlossenen Ausgleichsmaßnahmen umzusetzen. "Da klafft noch eine große Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Mit den Vertiefungen sind die Länder stets schnell zur Hand. Beim ökologischen Ausgleich hingegen wird geschlampt. Dabei ist die Unterelbe europäisches Naturschutzgebiet", kritisiert der WWF.

Die durch die letzte Fahrwasservertiefung 1999 verursachten Umweltschäden in der Unterelbe zwischen Hamburg und Nordsee sind laut einer WWF-Studie aus dem Jahr 2005 weitaus größer als angenommen. Eine schlechtere Wasserqualität, ein erheblicher Sauerstoffmangel in den Sommermonaten und die Verschlickung der Nebenflüsse sind die Folgen. Zudem muss im Hamburger Hafen deutlich mehr gebaggert werden, als erwartet, um die Fahrwassertiefe zu erhalten. "Die Belastbarkeit des Ökosystems ist überschritten. Die Elbe kann die Schäden nicht mehr ausgleichen", so die WWF-Expertin. "Die Unterelbe stirbt durch die mehrfachen Vertiefungen einen langsamen Tod. Anstatt durch eine erneute Ausbaggerung die Zerstörung der Elbe zu manifestieren, müssen elbetypische Lebensräume und Strömungsverhältnisse wieder hergestellt und erhalten werden."

Eine kürzlich veröffentlichte WWF-Studie zeigt zudem auf, dass durch eine bessere Zusammenarbeit der norddeutschen Länder in der Hafenpolitik zwischen 400 Millionen und 1,077 Milliarden Euro Steuergelder eingespart werden könnten.

Quelle: Pressemitteilung WWF Deutschland

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